Der Auto Club Europa (ACE) erläutert, wie man sich verhalten sollte, wenn bei Stillstand auf der Autobahn der Toilettengang immer dringender wird.
Auf der Autobahn niemals aussteigen
Laut Straßenverkehrsordnung (StVO) ist das Betreten von Autobahnen verboten: Egal, ob der Verkehr fließt oder steht – die Autobahn darf nach Paragraf 18 Abs. 9 StVO nicht betreten werden. Somit ist es auch nicht erlaubt, das Auto im Stau für einen kurzen Toilettengang zu verlassen.
Rettungsgasse und Standstreifen sind absolut tabu. Wer diese unerlaubt nutzt, riskiert nicht nur ein hohes Bußgeld, sondern auch sein Leben: Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Rettungsgassen und Seitenstreifen von anderen Verkehrsteilnehmenden missbräuchlich genutzt werden. Zudem müssen Rettungsfahrzeuge sie jederzeit ungehindert befahren können. Wer verbotenerweise doch die Autobahn betreten sollte, muss ganz besonders aufmerksam sein und andere Verkehrsteilnehmende im Blick haben. Achtung: Zwar ist es Motorradfahrenden in echten Notfällen, wie einem drohenden Hitzschlag, erlaubt, auf dem Standstreifen anzuhalten – die Notdurft gilt jedoch nicht als Notfall.
Mit Taschen-WC dem Notfall vorbeugen
In der Akut-Situation ist der Handlungsspielraum begrenzt. Deshalb empfiehlt der ACE dringend vorzubeugen: Kleine „Notfalltoiletten“ oder „Taschen-WCs“ nehmen nicht viel Platz weg und können ungemein praktisch sein. Verschiedene Exemplare – für Männer, Frauen und Kinder – sind kostengünstig online erhältlich.
Wohnmobil-Toilette unter Umständen nutzbar
Wer mit einem Wohnmobil unterwegs ist und eine Toilette an Bord hat, ist im Vorteil. Solange die Zündung aus ist und das Fahrzeug steht, darf die Toilette benutzt werden. Sobald der Verkehr wieder rollt, müssen jedoch alle Insassen ihre Plätze einnehmen. Achtung: Ein angehängter Wohnwagen kann nicht genutzt werden, da das Fahrzeug verlassen und die Fahrbahn betreten werden müssten. ace
Nicht nur in der Urlaubssaison sehr gefragt
Dachbox
Dachboxen verringern durch ihren zusätzlichen Stauraum auf dem Autodach den Stress. „Aber, werden die technischen Gegebenheiten, die Vorschriften von Zuladung und Gesamtgewicht nicht beachtet, wird die Fahrt mit der Dachlast gefährlich“, gibt Alexander Bausch von Tüv Süd zu bedenken. Vielfach im Unklaren sind sich Autofahrer darüber, wie viel Kilogramm sie dem Autodach zumuten können und dürfen. Bausch: „Die maximal zulässige Dachlast für Pkw ist nicht in den Fahrzeugpapieren eingetragen.“
Sie findet sich vielmehr in der Bedienungsanleitung und beträgt je nach Fahrzeugtyp üblicherweise zwischen 30 und 100 Kilogramm. Doch zu dem Inhalt addieren sich noch das Gewicht der Box – etwa 20 Kilogramm – und des Querträgers mit etwa fünf Kilogramm. Und das alles darf die Dachlast des Fahrzeugs nicht überschreiten.
„Inzwischen braucht man üblicherweise einen speziell auf den jeweiligen Fahrzeugtyp abgestimmten Grundträger, der nur an den dafür vorgesehenen Befestigungspunkten am Auto sicher montiert werden darf“, erläutert der TÜV-Süd-Fachmann: „Nicht zuletzt dienen die typisierten Konstruktionen dazu, Lack- und Blechschäden am Fahrzeug zu vermeiden.“ Passende Dachträger samt Befestigung für das eigene Auto zu finden, ist trotz aller Vorschriften meist unproblematisch. „Auf den Internetseiten der namhaften Hersteller kann man sich in aller Regel bis zum gewünschten Fahrzeugtyp durchklicken, um das entsprechende System zu ermitteln“, weiß Bausch und empfiehlt nachdrücklich: „Keine Träger und kein Zubehör ohne Kennzeichnung verwenden.“ Moderne Dachboxen werden gegenüber den Normen DIN 75302 oder ISO 11154 geprüft.
Selbst wenn in der Bedienungsanleitung der Träger nicht eigens darauf hingewiesen wird, sollte man möglichst die Richtgeschwindigkeit von Tempo 130 auf Autobahnen nicht überschreiten, legt Bausch Autofahrern ans Herz und fügt einen Tipp an: „Vergessen Sie nie Ihre Ladung auf dem Dach, sonst kann das Einfahren in Tiefgaragen ausgesprochen teuer werden.“ Einkalkulieren sollte man zudem: Durch die größere Seitenfläche ist das Fahrzeug empfindlicher gegen Seitenwind. Besonders nach Waldstücken und auf Brücken ist erhöhte Vorsicht geboten und „nach der Montage sollte man nach einigen Kilometern die Befestigung der Dachbox und der Ladung noch einmal inspizieren“, empfiehlt der Tüv Süd-Fachmann.
Beim Beladen lautet die Leichtes nach Guideline: oben, Schweres nach unten, denn Schwergewichte im Obergeschoss verlagern den Schwerpunkt des Fahrzeuges nach oben und verschlechtern das Fahrverhalten. Grundsätzlich sind moderne Dachboxen wasserdicht, wer aber besonders sicher gehen will, dem empfiehlt Bausch, das Ladegut mit Plastiktüten oder Kunststoffhüllen gegen Feuchtigkeit zu schützen. Leerräume werden mit Handtüchern, Jacken oder Schlafsäcke aufgefüllt, um ein Verrutschen der Ladung zu verhindern.
Sperriges, wie Angeln oder Ski etwa werden längs in der Box platziert und sollten gut verzurrt werden. Schließlich sollte man im Augenmerk haben, der montierte Gepäckraum benötigt zusätzlich Kraftstoff. „Deshalb die Box entfernen, wenn sie nicht mehr von Nöten ist“, rät Bausch. tüv süd
Durchblick behalten, Scheibenwischer pflegen
Scheibenwischer werden oft stiefmütterlich behandelt, beobachten Fachleute von Tüv Süd immer wieder. „Gerade jetzt, zum Ende der kalten Jahreszeit sollte man unbedingt die Scheibenwischer unter die Lupe nehmen“, legt Matthias Strixner von Tüv Süd Autobesitzern ans Herz.
Untersuchung mindestens einmal im Jahr
Generell sollten die Wischer mindestens einmal im Jahr untersucht werden. Als Ersatz bieten sich dabei Produkte renommierter Marken, empfiehlt der Fachmann: „Der höhere Preis lohnt sich in der Regel schon wegen der längeren Lebensdauer und des besseren Ergebnisses.“ Schlecht wirkende Wischerblätter rufen nicht unbedingt gleich nach dem Austausch. Manchmal reicht laut Matthias Strixner bereits eine sorgfältige Reinigung: „Ob ein Scheibenwischer-Austausch nötig ist, erkennen Sie zum Beispiel daran, dass die Gummilippe Risse, Ausfransungen oder Unebenheiten aufweist.“ Auch Schlieren oder Streifen auf der Windschutzscheibe nach dem Wischen deuten auf abgenutzte Wischerblätter hin.
Austausch bei nachlassender Leistung
Wenn die Wischleistung nachlässt oder sie quietschen, sollten die Scheibenwischer ebenfalls ausgetauscht werden. Sollten die Scheibenwischer ein ratterndes Geräusch verursachen, kann das mehrere Gründe haben. Etwa verschmutzte Wischerblätter oder auch eine schmutzige Windschutzscheibe.
„Am besten legen Sie selbst Hand an, mit einem Glasreiniger, einem Schwamm und einem Mikrofasertuch“, rät der Fachmann. Verlängert werden kann die Lebensdauer von Wischerblätter durch entsprechende Pflege des Gummis nach erfolgter Reinigung. Hierfür existieren spezielle Pflegemittel.
Ebenso können lockere oder falsch ausgerichtete Wischerblätter Geräusche verursachen. Die korrekte Einstellung ist allerdings Werkstattsache. tüv süd