Vorfahrt für Elektromobilität: Allein im Jahr 2023 wurden Deutschland in gut 524.200 Elektroautos in Deutschland neu zugelassen. Das ist ein neuer Rekordwert, wie Statista berichtet. Allerdings stellt sich für jeden Eigentümer eines Stromers die Frage, wo und wie das Fahrzeug regelmäßig ans Stromnetz kann. Eine Wallbox, die zu Hause über Nacht für volle Batterien sorgt, stellt zumeist die bequemste Lösung dar. Sowohl die ökologische als auch die finanzielle Bilanz fällt dabei noch besser aus, wenn der Strom dafür aus eigener Gewinnung stammt - zum Beispiel von einem Carportdach, das mit Photovoltaikmodulen (PV) bestückt ist.
Unabhängig werden mit eigenem Ökostrom
Unter Fachleuten ist es unumstritten: Elektrische Mobilität ist insbesondere dann gut für die Umwelt, wenn erneuerbare Energien das Auto mit Strom versorgen. Rund ums Eigenheim bieten sich vielfältige Möglichkeiten für eine PV-Nutzung an. Den selbst gewonnenen Strom können die Bewohner entweder direkt im Haushalt verbrauchen, in einem Batteriespeicher für später puffern oder gegen Bezahlung ins öffentliche Netz speisen. Generell empfiehlt sich dabei ein hoher Grad der Eigennutzung, beispielsweise in Verbindung mit einem Elektroauto, um die laufenden Energiekosten zu senken und sich unabhängiger von Versorgern und zukünftigen Preissteigerungen zu machen.
Die Hersteller für Carports fertigen hierfür spezielle Systeme an, aus soliden Holz- oder Aluminiumkonstruktionen, deren Dach mit leistungsstarken und langlebigen Solarglas-Modulen belegt ist. Die Planung zur Größe und Farbgebung richtet sich individuell nach dem Bedarf, dem vorhandenen Platz und der Architektur des Eigenheims. Auf diese Weise lassen sich jährlich bis zu 150 kWh Energie pro Quadratmeter Dachfläche gewinnen. Auch den passenden Stromspeicher gibt es auf Wunsch optional dazu. Zusätzlich zur Energiegewinnung erfüllt das Carport den Zweck, das Fahrzeug vor Witterungsbedingungen zu schützen.
Wer bereits eine PV-Anlage auf dem Hausdach hat, oder sich dort eine installieren möchte, kann gleichzeitig dazu eine Ladestation für das E-Auto an der Hauswand oder der Garagenwand befestigen lassen. So kann der Solarstrom vom Dach direkt ins Auto fließen günstiger kann man nicht tanken.
Attraktiv auch für Unternehmen
Ladestationen für E-Autos sind auch für Unternehmen sehr attraktiv. Vor allem, wenn es eine Flotte mit Dienstfahrzeugen gibt, lohnt sich der Umstieg auf E-Mobilität inklusive Ladestationen. Eine PV-Anlage auf das Dach des Unternehmens und schon werden die Firmenautos vor Ort günstig mit Ökostrom betankt. Eine Investition, die sich lohnt und das Unternehmen unabhängiger macht von ständig steigenden Spritpreisen.
Es gibt drei Arten zum Laden: Haushaltssteckdose (dauert lange), AC-Wallbox für Wechselstrom (lädt innerhalb weniger Stunden den Akku voll) und DC-Schnelllader für Gleichstrom etwa an Schnellladesäulen. Der dritte Weg ist der schnellste. Wie schnell genau, hängt von Ladesäule, der Größe des Akkus und der Leistung des Onboard-Laders ab.
Für jeden Anschluss benötigt das Auto den passenden Stecker. Daher sollten immer die passenden Kabel an Bord sein. Bei den Steckertypen haben sich über die Jahre zwei Normen durchgesetzt: IEC Type 2 für AC-Laden und Combined Charging System (CCS) für DC-Laden. Beide Systeme sind kompatibel und heute in jedem E-Auto verfügbar.
Viele Wallboxen laden bis 11 kW. Denn Wallboxen bis einschließlich 12 kW Ladeleistung müssen nur beim Netzbetreiber angemeldet werden, Wallboxen mit einer Ladeleistung von mehr als 12 kW benötigen hingegen eine Genehmigung. Beim AC-Laden an Wallboxen fließen also meist 11 kW, bei DC-Schnellladern bis zu 300 kW. Bei Fahrzeugen mit modernen Batteriemanagementsystemen regelt die Technik die Ladespitzen von DC-Schnellladern so genau herunter, dass sie die Zellen nicht stressen und schädigen. Akkus sollten nicht immer auf 100 Prozent vollgeladen werden, weil es die Zellen altern lässt und sie auf Dauer schädigt. Er rät zu einer Ladung zwischen 10 und 80 Prozent und nur zur Vollladung, wenn danach direkt eine lange Fahrtstrecke ansteht. Am komfortabelsten laden E-Autos an der Wallbox zu Hause, soweit ein Stellplatz verfügbar und es technisch möglich ist. Eine dreiphasige 11-kW-Wallbox reicht für die meisten E-Autos. Wichtig: Die Wallbox muss durch einen zertifizierten Elektroinstallateur angeschlossen werden. Vom regelmäßigen Laden über die Haushaltssteckdose ist dringend abzuraten. Die gängigen Installationen einer normalen Steckdose nicht für die dauerhafte Abgabe von hohen Strömen ausgelegt. Im schlimmsten Fall können Kabelbrände entstehen.
Wie lässt sich beim Laden Strom sparen?
Die günstigste Zeit zum Laden hängt vom jeweiligen Stromtarif ab. In der Regel zahlen Kundinnen und Kunden mit dem eigenen Stromtarif zu Hause oder einer eigenen Photovoltaik-Anlage weniger Geld als an einer öffentlich zugänglichen Ladesäule. Die Strompreise sind bundesweit derzeit sehr variabel und dynamisch, sodass ein Vergleich immer lohnt. Meist kostet DC-Schnellladen etwas mehr als AC-Laden, jedoch gehen beim DC-Laden die Ladeverluste auch größtenteils zulasten des Betreibers. djd/dpa