TÜV Rheinland: Wegeunfällen vorbeugen

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TÜV Rheinland: Wegeunfällen vorbeugen

Die meisten tödlichen Wegeunfälle ereignen sich im Straßenverkehr und besonders häufig sind PKW daran beteiligt.

Trifft tiefstehende Sonne auf eine verschmutzte Frontscheibe, kommt es zu gefährlichen Blendeffekten. Foto: tüv rheinland

11.12.2023

Ein Blick in die Unfallstatistik der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) zeigt: Unfälle im Zusammenhang mit der Berufstätigkeit geschehen nicht nur bei der Arbeit, sondern häufig auch auf dem Arbeitsweg: Während die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist, sind die meldepflichtigen Wegeunfälle angestiegen. Besonders stark zugenommen haben mit über neun Prozent die tödlichen Wegeunfälle.

Dabei ereignen sich die meisten tödlichen Wegeunfälle im Straßenverkehr und besonders häufig sind PKW daran beteiligt. „Wie die Wegeunfälle ereignen sich auch die meisten Dienstwegeunfälle im Straßenverkehr. Daher gehört auch das Thema Nutzung von Dienstwagen zum Aufgabengebiet der Arbeitssicherheit. Für diese Fahrzeuge gilt, dass sie als Arbeitsmittel gemäß der Betriebssicherheitsverordnung regelmäßig geprüft werden müssen. Darüber hinaus muss die sichere Nutzung der Fahrzeuge und das Verhalten im Straßenverkehr selbstverständlicher Teil der jährlichen Sicherheitsunterweisung für alle Beschäftigten sein. Das verbessert nicht nur die Sicherheit auf Dienstfahrten, sondern auch bei privaten Fahrten“, erklärt Dr. Ludwig Brands, Experte für Arbeitssicherheit bei TÜV Rheinland. 

Vor allem im Herbst und Winter sorgen die Witterungsbedingungen für eine höhere Anzahl an Wegeunfällen. Umso wichtiger ist ein angepasstes Verhalten im Straßenverkehr, unabhängig davon, mit welchem Verkehrsmittel der Arbeitsweg zurückgelegt wird. Nebel, Regen und frühe Dunkelheit sorgen im Herbst und Winter für eingeschränkte Sicht: Unbeleuchtete oder schlecht beleuchtete Fahrzeuge und Personen in dunkler, nicht reflektierender Kleidung sind dann schwer zu erkennen. Daher sollten Fußgänger, Fahrradfahrer und Rollerfahrer auf helle oder reflektierende Kleidung achten. Bei dunkler Kleidung sorgen Reflektoren oder eine Schutzweste für Sicherheit. 

Für eine gute Sichtbarkeit von Fahrzeugen ist die Beleuchtung ausschlaggebend. Daher sollte am Auto sowie am Fahrrad oder Roller das Licht – Scheinwerfer und Rücklichter – regelmäßig überprüft werden. „Bei Dienstfahrzeugen und auch am privaten PKW sollte vor jeder Fahrt das Licht überprüft werden. Funktioniert ein Scheinwerfer oder Rücklicht nicht, muss das umgehend repariert werden“, mahnt Brands. 

Ebenso sicherheitsrelevant wie eine gute Sichtbarkeit ist die Bereifung: Winterreifen sind auf niedrigere Temperaturen und die Straßenverhältnisse der dunklen Jahreszeit abgestimmt. Trotzdem ist eine angemessene Fahrweise wichtig. Bei gerader, trockener Straße beträgt der Anhalteweg bei 50 Stundenkilometern und einer normalen Bremsung laut Faustformel 40 Meter. Bei einer Notbremsung reduziert er sich auf ca. 27,5 Meter. Schlechte Straßenverhältnisse durch Nässe, Laub auf der Fahrbahn, Eis oder Schnee hingegen verlängern die Strecke vom Erkennen der Gefahr bis zum Stillstand, also den Anhalteweg, deutlich. Und dabei gilt: Bei doppelter Geschwindigkeit vervierfacht sich der Anhalteweg.

„Solche Beispiele in der Sicherheitsunterweisung tragen dazu bei, für Risiken zu sensibilisieren und Unfälle auf dem Arbeitsweg sowie dadurch bedingte Arbeitsausfälle zu reduzieren. Das gilt für Autofahrerinnen und Autofahrer ebenso wie für Mitarbeitende, die mit dem Fahrrad, Roller oder zu Fuß zur Arbeit kommen. Selbst wer nur von der Bushaltestelle eine Straße überqueren muss, um das Firmengelände zu erreichen, kann durch gute Sichtbarkeit und das Bewusstsein für die Geschwindigkeit anderer Verkehrsteilnehmer zu mehr Sicherheit beitragen“, so Brands. tüv rheinland


Beim Fahren einen kühlen Kopf behalten

Die Klimaanlage trägt wesentlich zur Sicherheit und zum Fahrkomfort bei und leistet einen aktiven Beitrag zur Unfallvermeidung. Denn die körperliche Belastung bei steigenden Temperaturen im Fahrzeuginnenraum führt dazu, dass die Konzentrationsfähigkeit und das Reaktionsvermögen abnehmen. Das bestätigen Untersuchungen der Gesamthochschule Wuppertal im Auftrag der Bundesanstalt für Straßenwesen. 

Sie haben ergeben, dass bei einer Temperatur von 27 °C im Fahrzeuginnenraum die Zahl der Unfälle innerorts um elf Prozent und bei 32 °C Innenraumtemperatur sogar um rund 22 Prozent steigt. Die Klimaanlage sorgt für einen „kühlen Kopf“ und somit besonneneres und konzentrierteres Fahren. Wer sich auf den Verkehr konzentrieren kann, der vermeidet auch Unfälle. 

Übrigens: Eine gut gewartete Klimaanlage verhindert beschlagene Scheiben im Herbst und Winter, sorgt für freie Sicht und somit zusätzlich für mehr Sicherheit. 

Die regelmäßige Überprüfung der Klimaanlage in einer Fachwerkstatt ist ein wichtiger Beitrag für den Umweltschutz. Jährlich entweichen bis zu zehn Prozent des Kältemittels durch natürliche Verdunstung aus der Klimaanlage. Mit einem Klima-Service wird die Klimaanlage wieder in einen einwandfreien Zustand versetzt. 

Eine regelmäßig gewartete Klimaanlage hält ein Fahrzeugleben lang und sorgt über die gesamte Laufzeit für angenehme Innenraumtemperaturen. Um sicher zu stellen, dass die Klimaanlage dauerhafte und einwandfrei funktioniert, sollte diese im Rahmen eines jährlichen Klima-Checks überprüft werden. 

Da die Klimaanlage unter ständigem Druck arbeitet, sind ihre Bestandteile einem natürlichen Verschleißprozess ausgesetzt. Auch Schläuche und Dichtungen altern, trocknen aus und können dadurch undicht werden. 

Die Folge: Das Kältemittel verdampft und es kommt zu einer reduzierten Kühlleistung. Eine Überprüfung der Anlage und gegebenenfalls das Ergänzen der fehlenden Kältemittelmenge schafft hier Abhilfe. Außerdem empfiehlt es sich, alle zwei Jahre einen Klima-Service durchführen zu lassen. Dabei wird unter anderem das Kältemittel gewechselt, die Dichtigkeit überprüft und gegebenenfalls der Trockner ausgetauscht.

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