Mit dem Octavia TS auf den Ralley-Pisten dieser Welt

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Mit dem Octavia TS auf den Ralley-Pisten dieser Welt

Ende der 1950er-Jahre kehrte Škoda in den internationalen Motorsport zurück

Mit dem Octavia TS meldete sich Škoda ab 1956 im internationalen Ralley-Sport zurück und konnte zahlreiche Erfolge feiern. Foto: škoda

25.08.2021

Nach einer leichten Entspannung der politischen Lage Ende der 1950er-Jahre kehrte der tschechische Autobauer in den internationalen Motorsport zurück und startete 1956 erstmals seit 1949 wieder bei der prestigeträchtigen Rallye Monte Carlo. Der Škoda Octavia Touring Sport (TS) fuhr zu Beginn der 1960er-Jahre auch bei internationalen Rallyes zu zahlreichen Erfolgen und schrieb die Motorsporttradition des Automobilherstellers aus Mladá Boleslav fort.Erfolge im Motorsport eigneten sich seit jeher, um neue Modelle zu bewerben und so wurden die Fahrzeuge bei prestigeträchtigen internationalen Rallyes an den Start geschickt. Lange Marathon-Wettbewerbe waren Belastungsproben für Mensch und Maschine, die immer leistungsstärkeren und schnelleren Rallye-Fahrzeuge sorgten für attraktive Rennen.Gezielte Modifikationen sorgen für mehr LeistungDen Ocatvia TS gab es in zwei Hubraum- und damit auch Leistungsvarianten. Die Ausgangsversion mit 1 089 Kubikzentimetern (ccm) Hubraum verfügte im Gegensatz zur Basisvariante des Ocativia über zwei Fallstromvergaser vom Typ Jikov 32 SOPb. Später erhielt der Motor ein neues Ansaugrohr und verdichtete dank der Deflektoren an den Kolben im Verhältnis 8,4:1. Die Leistung stieg durch diese Modifikationen auf 50 PS bei 5 500 Umdrehungen pro Minute (U/ min), das maximale Drehmoment von 74,5 Newtonmetern (Nm) lag bei 3.500 U/ min an.

Neuer Octavia TS 1 200 ab 1962

Dank einer nochmals höheren Verdichtung verfügte der im Januar 1962 vorgestellte Octavia TS 1 200 über 55 PS bei 5 100 U/min. Der Motor entwickelte ein maximales Drehmoment von 86,2 Nm bei 3 500 U/ min.

Unter Privatkunden war das Modell ein beliebtes Tuning-Objekt: Durch entsprechende technische Modifikationen und mit der nötigen Erfahrung gelang es, die Leistung des Motors auf knapp 100 PS zu steigern. Insgesamt rollten in Mladá Boleslav von 1960 bis 1964 insgesamt mehr als 2 270 Einheiten des Octavia TS und des Octavia TS 1 200 vom Band. Der Wagen erreichte eine Geschwindigkeit von bis zu Tempo 130 und benötigte im Durchschnitt 9,1 Liter Benzin auf 100 Kilometern. Der zweite bis vierte Gang des Vierganggetriebes waren synchronisiert, der Schalthebel befand sich auf dem Mitteltunnel. Die vier Räder waren einzeln am Zentralrohrrahmen aufgehängt.

Erste Erfolge gegen die internationale Konkurrenz

Schon bei den ersten Rallyes bewährte sich der Octavia als starker Konkurrent in der Kategorie unter 1 300 ccm. Das bemerkten neben skandinavischen Teams auch Teilnehmer aus Österreich, Polen oder Griechenland. Deren Entscheidung für das vergleichsweise günstige Fahrzeug aus Mladá Boleslav erwies sich als gute Wahl.

Seine größten Erfolge fuhr er in den Händen von Privatfahrern bei der Rallye Monte Carlo sowie der finnischen Tausend-Seen-Rallye ein. 1961 belegte das finnische Duo Esko Keinänen/Rainer Eklund in Monaco den sechsten Platz in der Gesamtwertung und den ersten Platz in seiner Klasse. Ein Jahr später nahmen bereits 16 Fahrerteams aus acht Ländern mit dem Octavia an der Rallye Monte Carlo teil. Wie bereits im Vorjahr dominierte der Finne Esko Keinänen seine Klasse.

Bei der Tausend-Seen-Rallye ließ Esko Keinänen nahezu alle Konkurrenten hinter sich – mit Ausnahme von Pauli Toivonen im Citroën DS 19. Keinänen dominierte seine Klasse und belegte den zweiten Platz in der Gesamtwertung.

1963 konnte der Octavia TS seine Erfolgsserie fortsetzen. So siegte er in Monaco zum dritten Mal in seiner Klasse, diesmal mit dem norwegischen Duo Gjölberg/Karlan an Bord. Zu einem großen Erfolg fuhr er auch in Finnland: Auf Eis und Schnee steuerte Esko Keinänen das Fahrzeug auf den vierten Platz in der Gesamtwertung.

Darüber hinaus belegten Josef Vidner und Bohuslav Stanek bei der Tour d’Europe 1963 den ersten Platz in der Klasse bis 1 300 ccm und fuhren auf einen hervorragenden fünften Gesamtrang. Auch in den folgenden Jahren konnte sich der Tscheche gegen die internationale Konkurrenz durchsetzen. (škoda)
  

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