Liebhaber-Auto aus Köln

AUTO SPECIAL

Liebhaber-Auto aus Köln

Jubiläum: 50 Jahre Ford Granada

Kann ein Stufenheck klassischer aussehen? Kaum, aber die Farben der 1970er Jahre sind wie immer freilich eine Geschmacksfrage. THOMAS GEIGER

14.08.2022

„Eine Fahrt, die früher mal ein wochenlanges Abenteuer für Unerschrockene war, ist plötzlich ein unproblematischer Zweitages-Trip“, konstatierten Ford-Manager 1972 auf dem Genfer Autosalon. Praktischerweise enthüllten sie dazu das passende Auto, das für solche Reisen tauglich wäre. Bühne frei und Vorhang auf für den neuen Ford Granada. Das neue Modell wurde mit einem gewaltigen Budget von 500 Millionen D-Mark entwickelt und löste die Familie 17 M, 20 M und 26 M ab.

Er wollte all jene Autofahrer ansprechen, „die im Urlaub und auf Geschäftsreisen regelmäßig größere Entfernungen zurücklegen“ und deshalb Autos verlangen, „die komfortabel, nicht ermüdend und gut ausgestattet sind und mit denen man mühelos 1 000 Kilometer an einem Tag zurücklegen kann“, sprach die PR von Ford seinerzeit.

Was den Granada aber wirklich zum Aufsteiger adelte, waren seine Sechszylinder. Zwar gab es das Flaggschiff von Ford auch mit nüchternen Vierzylindern und die Modellpalette hat damals mit 1,7 Litern Hubraum und 48 kW/65 PS begonnen.

„Doch wer Granada sagt, der meint eigentlich den 3.0 mit seinem 110 kW/150 PS starken V6“, sagt Frank Wilke vom Marktbeobachter Classic Analytics. „Mit bis zu 184 km/h hat der den Granada vollends in eine andere Liga katapultiert.“

Außer beim Preis natürlich. Denn der begann bei 11 995 D-Mark. Damit lag er zwischen 25 und 50 Prozent unter der noblen Konkurrenz, was den großen Ford zur Wahl der Vernunft machte. „Wer Granada fährt, hat es zu etwas im Leben gebracht. Er beweist außerdem, dass die Relation zwischen Kaufpreis und Gegenwert eine Überlegung wert war“, schrieben ihm die Tester damals ins Stammbuch.

Diese Rechnung ging offenbar auf: Schon im ersten Jahr verkaufte Ford über 100 000 Consul und Granada. Bis zum Generationswechsel nach fünf Jahren waren es über 700 000 Exemplare. Und als 1985 der Scorpio an seine Stelle trat, standen mehr als 1,6 Millionen Auslieferungen in den Büchern, sagt Ford-Sprecher Hartwig Petersen. Angeboten wurde der Granada nicht nur als Limousine und schnittiges Fastback-Coupé, sondern auch als Kombi.

Heute zählt Wilke den Granada zu den mit Abstand populärsten Oldtimern aus Köln. „Außer Capri und Escort kommt da nicht mehr viel dran“, sagt er. Und trotz dieses Ruhms bleibt er beim Preis seinem Ruf treu. Auch als Klassiker ist er ein Luxus, den man sich leisten kann, sagt Wilke: „Selbst ein V6-Modell aus den ersten Jahren ist heute in gutem Zustand noch für rund 10 000 Euro zu haben.“ dpa 

Verkehrstipp

Gefahr am Stauende

Die Autos voraus werden langsamer, Bremslichter flackern auf und die ersten Warnblinker gehen an - ein Stau. Wer auf stockenden Verkehr oder ein Stauende zufährt, sollte umgehend, aber gleichmäßig das Tempo drosseln und sofort die Warnblinkanlage einschalten. Das rät der Auto Club Europa (Ace). Wer jetzt als Autofahrer unnötig stark abbremst oder riskant die Spur wechselt, riskiert Auffahrunfälle.

Wer ans Stauende heranfährt oder schon steht, sollte den Blick auch immer wieder in den Rückspiegel werfen, denn auch hier kann Gefahr drohen. Haben die Nachfolgenden die Gefahr ebenfalls erkannt und bremsen?

Passiert dies nicht, kann so im Notfall noch schnell reagiert werden. Wichtig dafür: Immer ausreichend Platz zum Vordermann lassen, damit noch Raum zum Manövrieren vorhanden ist, um etwa auf den Standstreifen auszuweichen. Der ist übrigens ansonsten tabu. Manchmal werden bekannte Staus durch elektronische Hinweistafeln oder Schilder angekündigt. Das ist keine Empfehlung, sondern ein wichtiger Hinweis. Spätestens dann sollte man das Tempo schon einmal anpassen. dpa 

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