Modernere Ausbildungen und mehr Nachhaltigkeit

Ausbildung in der Region

Modernere Ausbildungen und mehr Nachhaltigkeit

 

Bier ist eines der beliebtesten deutschen Exportgüter. Hergestellt wird es von Brauern und Mälzern, die jetzt eine modernisierte Ausbildung durchlaufen. Foto: Franziska Gabbert/dpa-tmn

04.10.2021

Deutsches Bier ist weltweit bekannt und beliebt. Hergestellt wird es von Brauern und Mälzern, die mit einer modernisierten Ausbildungsordnung in das Ausbildungsjahr starten. Das berichtet das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). Ein zentraler Fokus liegt auf dem Thema Nachhaltigkeit - so sollen die Azubis zukünftig gezielt wichtige Kompetenzen erlernen. Etwa zum entsprechenden Einsatz von Energie, Kohlendioxid, Druckluft, Kühlung und auch Wasser.

Bei der Modernisierung sollte neben dem großen Thema Nachhaltigkeit auch aktuellen Trends Rechnung getragen werden. Dazu gehört demnach die steigende Beliebtheit alkoholfreier Biere sowie von Craft Beer.

Viele Neuerungen bei dualen Berufsausbildungen

Das neue Ausbildungsjahr startet aber nicht nur für die Brauer und Mälzerinnen mit einer Neuerung. Insgesamt gibt es acht neue oder modernisierte Ausbildungsberufe:

- Brauer und Mälzer / Brauerin und Mälzerin
- Elektroniker / Elektronikerin
- Elektroniker / Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik nach dem Berufsbildungsgesetz
- Elektroniker / Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik nach der Handwerksordnung
- Fahrzeuginterieur-Mechaniker / Fahrzeuginterieur-Mechanikerin
- Informationselektroniker / Informationselektronikerin
- Maler und Lackierer / Malerin und Lackiererin
- Neu: Elektroniker / Elektronikerin für Gebäudesystemintegration

Große Unterschiede: Mit wie viel Geld können Azubis rechnen?

Für eine duale Berufsausbildung bekommen Auszubildende eine Vergütung. Wie hoch die ausfällt, kann aber sehr unterschiedlich sein, und hängt immer vom ausgeübten Beruf, der Branche und dem Lehrjahr ab.

Die Jugendabteilung des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) veröffentlicht jährlich einen Ausbildungsreport, für den Azubis befragt werden. „Wenn man die Angaben zur Vergütung im Durchschnitt betrachtet, über alle Berufe, Branchen und Ausbildungsjahre hinweg, liegt sie im Schnitt bei 836 Euro, so die Zahlen von 2020“, sagt Daniel Gimpel, Ausbildungsexperte der DGB-Jugend.

Wie groß die Unterschiede bei der Vergütung zum Teil sind, veranschaulicht Gimpel an einem Beispiel. Im dritten Ausbildungsjahr verdienen angehende Bankkaufleute, Mechatroniker und Elektroniker für Betriebstechnik jeweils über 1000 Euro brutto im Monat. „Bei den Friseurinnen und Friseuren sind es dagegen im Schnitt 487 Euro.“

Vergütung mit und ohne Tarifvertrag

Grundsätzlich ist die Vergütung in Ausbildungsbetrieben mit Tarifvertrag höher. Zahlen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zufolge lagen die tariflichen Ausbildungsvergütungen 2020 in Deutschland bei durchschnittlich 963 Euro brutto im Monat.

Seit Januar 2020 gibt es die Mindestausbildungsvergütung. Wer 2021 eine Ausbildung beginnt, muss im ersten Ausbildungsjahr mindestens 550 Euro monatlich bekommen. Ab 2022 wird diese Untergrenze auf 585 Euro hochgesetzt. „Es gibt aber ohnehin nur wenige Berufe, die bisher unter der Mindestausbildungsvergütung lagen. Dennoch ist sie als untere Haltelinie wichtig“, sagt Gimpel. (dpa)

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