Erster Ausbildungstag: So wählen Azubis das passende Outfit

Ausbildung 2024

Erster Ausbildungstag: So wählen Azubis das passende Outfit

Nicht zu kurz und am besten angenehm zu tragen: Ein Outfit für den ersten Ausbildungstag zu wählen, ist nicht immer ganz leicht. Foto: Christin Klose/dpa-mag

01.04.2024

T-Shirt oder Hemd? Bluse oder bauchfreies Top? Wer eine Ausbildung beginnt, kann mit dem eigenen Outfit einen guten ersten Eindruck hinterlassen oder ins Fettnäpfchen treten. Tipps zum Einstieg.
Steht der erste Ausbildungstag an, stellt sich für Azubis oft die Frage: Was nur anziehen? Schließlich gibt es in vielen Unternehmen keinen festen Dresscode - und nicht überall Berufsbekleidung.
Die Stilberaterin Dunja Heß rät angehenden Azubis deshalb, am besten schon frühzeitig, etwa beim Bewerbungsgespräch, nach den jeweiligen Erwartungen im Betrieb zu fragen. Und beispielsweise bei der Vertragsunterzeichnung oder anderen Vorab-Besuchen im künftigen Ausbildungsbetrieb die Augen offen zu halten: „Was ist hier so gang und gäbe?“

 Ihr Tipp für den Start: „Am ersten Tag und in der ersten Woche ein bisschen schicker machen, als es vielleicht üblich ist.“ Gut geeignet für Büros ohne formalen Dresscode seien etwa Stoffhosen wie Chinos, die man zum Hemd oder zur Bluse tragen kann. Zu Hause bleiben sollten für einen guten ersten Eindruck hingegen unabhängig von der Branche - bauchfreie Oberteile oder Shirts mit vermeintlich witzigen Botschaften. Und auch bei hohen Temperaturen gilt Heß zufolge für den Ausbildungsstart: auf kurze Hosen lieber verzichten. Röcke oder Kleider sollten knielang sein.
Und Sandalen lässt man zum Ausbildungsbeginn besser erst mal noch im Schuhschrank. „Nach der ersten Woche sieht man dann, ob das im Betrieb geht oder nicht geht“, so Heẞ.

dpa


Ausbildung in Teilzeit

Mehr Freiraum Für alle seit 2020 möglich - wie Azubis Stunden reduzieren.

Mehr Freizeit: Auch Azubis, die ihre Ausbildung schon begonnen haben, können Stunden reduzieren - wenn der Ausbildungsbetrieb einverstanden ist. Foto: Sigrid Gombert/dpa-mag
Mehr Freizeit: Auch Azubis, die ihre Ausbildung schon begonnen haben, können Stunden reduzieren - wenn der Ausbildungsbetrieb einverstanden ist. Foto: Sigrid Gombert/dpa-mag

Statt drei Jahre Ausbildung vier oder sogar viereinhalb Jahre lernen, dafür aber mehr Freizeit. Den Zwang zur 40-Stunden-Woche in der Ausbildung gibt es nicht mehr. Wer mehr Freiraum braucht, kriegt ihn, sofern der Chef einverstanden ist. Eine gute Möglichkeit zum Beispiel für alle, die nebenbei ihre Deutschkenntnisse noch verbessern müssen oder mehr Zeit zum Lernen des Schulstoffs benötigen. IHK-Ausbildungsberater Jakob Schmachtel gibt einen Überblick über das Modell Teilzeitausbildung. Als Ausbildungsberater überwacht er die Ausbildung und berät Azubis, Ausbilder und Ausbildungsbetriebe zu rechtlichen Fragen.

Frage: Wer darf eine Teilzeit-Ausbildung machen und wie finde ich einen Ausbildungsplatz?
Jakob Schmachtel: Seit 2020 darf jeder, der möchte, eine Teilzeit-Ausbildung machen. Der besondere Grund, der bis dahin vorliegen musste, wie etwa Pflegetätigkeit, Leistungssport oder Kindererziehung, fällt seitdem weg. Stellen mit reduzierter Stundenzahl werden aber so gut wie gar nicht ausgeschrieben. Deshalb gibt es nur eine Möglichkeit: nachfragen. Entweder vor der Bewerbung, im Anschreiben oder im Bewerbungsgespräch. Grundsätzlich sind Bewerber in einer guten Position. Wegen des Azubi-Mangels können sich Unternehmen heute oft deutlich mehr Modelle vorstellen, als in eine Stellenausschreibung passt - es lohnt sich, die Wünsche anzusprechen.

Frage: Kann ich mich während der Vollzeit-Ausbildung dazu entscheiden, Stunden zu reduzieren?
 Schmachtel: Eine Ausbildung in Teilzeit ist eine Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Sind sie sich einig, können die Stunden jederzeit reduziert werden. Allerdings nur im gegenseitigen Einvernehmen. Ein Recht auf Teilzeit, egal wie gut die Begründung ist, gibt es nicht. Leider lässt sich auch nicht alles auf Teilzeit reduzieren: Auch wenn der Gesetzgeber das eigentlich vorgesehen hat, gibt es fast keine speziellen Angebote in den Berufsschulen. Das sollten Bewerber wissen. So hören sie entweder Themen doppelt oder sind, wenn sie die schulische Ausbildung schon vor Ende der praktischen Ausbildung absolviert haben, bei der Prüfung eine Weile raus aus dem Stoff.
Einfach einen halben Tag in die Schule gehen - das geht leider nicht. Der Arbeitgeber stellt seine Lehrlinge für den Schulbesuch frei, der Schulbesuch gilt aber nicht als Arbeitszeit, sodass eine Teilzeit der Arbeitszeit nicht eine Reduzierung der Schulzeit bedeutet. 

Frage: Welche Kompromisse muss ich mit einer Teilzeitausbildung eingehen?
Schmachtel: Am Ende sollen Voll- und Teilzeit-Lehrlinge gleich gut ausgebildet sein. Die Ausbildungszeit verlängert sich also mit reduzierter Stundenzahl. Wer statt 40 Stunden 30 arbeitet, der muss ein Jahr länger in die Lehre gehen. Theoretisch können die Stunden noch weiter reduziert werden. Insgesamt darf die Ausbildung laut dem Gesetzgeber allerdings nicht länger als das 1,5-fache der Zeit der Vollzeit-Ausbildung dauern. 

Die Vergütung kann gekürzt werden, muss aber nicht. Festgelegt ist aber, dass sie jährlich steigen muss. Wer länger in Ausbildung ist, kriegt also öfter Lohnerhöhungen. Am Urlaubsanspruch ändert sich im Normalfall nichts. So wie bei einer Vollzeit-Ausbildung haben Azubis unter Umständen auch Anspruch auf staatliche Unterstützung wie Ausbildungsbeihilfe.
dpa


Für jeden fünften Job ist Englisch vorausgesetzt

Bewerbung

Wer Englisch kann, der erhöht seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt in fast jeder Branche. Foto: Andrea Warnecke/dpa-mag
Wer Englisch kann, der erhöht seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt in fast jeder Branche. Foto: Andrea Warnecke/dpa-mag

In jedem fünften Stellenangebot werden Englischkenntnisse gefordert. Bei einem Drittel davon sogar fortgeschrittene Kenntnisse, sogenanntes „verhandlungssicheres Englisch“. Das zeigt eine Auswertung des Bundesarbeitgeberverbands der Personaldienstleister (BAP). Untersucht wurden im März über 1,9 Millionen Stellenangebote.
Am wichtigsten sind Sprachkenntnisse demnach bei Informatikern. In über der Hälfte aller ausgeschriebenen IT-Jobs (54,1 Prozent) wurden Englischkenntnisse verlangt. Im Bereich Forschung und Entwicklung (50,8 Prozent) geht ebenfalls wenig ohne Englisch. Fachkräfte im Einkauf (47,2 Prozent), Marketing (46,5 Prozent) und Consulting (46,2 Prozent) sollten ebenfalls Sprachkenntnisse vorweisen können.

Erstaunlich: Im Hotelund Gastgewerbe wurden nur in 21,4 Prozent der Stellenanzeigen Sprachkenntnisse gefordert. Kaum eine Rolle spielen Englischkenntnisse im Bereich Transport und Logistik (11,3 Prozent), für Beschäftigte im Bau und Handwerk (5,3 Prozent) sowie für Gesundheitsund Pflegekräfte (3,4 Prozent). dpa