Nicht zu viel Druck

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Nicht zu viel Druck

Jugendliche sollten Wahl des Elternberufs gut abwägen

Bäcker werden wie schon Papa? Oder sogar der Großvater? Der Erwartungsdruck kann für den Nachwuchs groß sein. Foto: Daniel Karmann/dpa/dpa-mag

25.05.2022

Das handwerkliche Talent von der Mama oder die soziale Ader vom Papa geerbt? Oft genug stehen Jugendliche vor der Frage, ob sie nicht den gleichen Beruf wie ihre Eltern ergreifen sollten.

Berufsberater Sven Geserich von der Arbeitsagentur Potsdam rät, diese Entscheidung genau abzuwägen. Die Studien- und Berufswahl sei eine individuelle Angelegenheit. Nicht zuletzt wenn Eltern bestimmte Erwartungen haben, sollte junge Erwachsene für sich entscheiden können, ob der Elternberuf tatsächlich zu ihnen passt, so der Berater in einem Beitrag auf "abi.de ".

Erwartungsdruck ist

Eltern sind laut Geserich zwar wichtige Informationsquellen bei der Berufs- und Studienwahl und kennen ihre Kinder meist am besten. Hinzu kommt: Die Arbeit und das berufliche Umfeld der Eltern ist Kindern in der Regel vertraut, mit allen Licht- und Schattenseiten. Kontakte und Netzwerke der Eltern können außerdem Türöffner sein.

Nichtsdestotrotz erlebe er in seiner Beratungspraxis oft, dass Eltern auch hinsichtlich Lebensstil, Engagement, sozialem Status sowie finanziellem Erfolg eine Vorbildrolle für ihre Kinder einnehmen. Wer den Beruf der Eltern wählt, steht dann häufig unter Druck, mindestens so erfolgreich wie Mama oder «Papa zu werden - oder sich mit der vorherigen Generation vergleichen lassen zu müssen.

Hohe Ansprüche an sich selbst

Geserich beobachtet, dass Jugendliche, die den Karriereweg ihrer Eltern einschlagen, deshalb hohe Ansprüche an sich selbst stellen. Das kann den Druck noch erhöhen und im schlimmsten Fall, die Angst zu Scheitern verstärken. Auch das sollte man also in die Abwägung pro oder kontra Elternberuf mit einfließen lassen. dpa


Bewerbung

Sich selbst nicht klein machen

Bewerberinnen und Bewerber können am Arbeitsmarkt selbstbewusst auftreten. Davon ist Karriere-Coach Bernd Slaghuis überzeugt. Wichtig sei für eine Begegnung auf Augenhöhe auch, sich in den eigenen Bewerbungsunterlagen und Karriereprofilen nicht selbst klein zu machen, rät der Autor auf seinem Blog.

Da kommt es manchmal auf sprachliche Feinheiten an. Slaghuis zufolge vermitteln etwa Ausdrücke wie "überzeuge ich Sie" oder "habe ich mich unter Beweis gestellt" Unterordnung.

Wie geht's besser? Der Karrierecoach empfiehlt eine klare Sprache. Bewerberinnen und Bewerber sollten «sagen, was Sache ist»>. Dazu gehört etwa, offen darzustellen, in welcher Wechselsituation man sich befindet, welche wertvollen Erfahrungen man für die gewünschte Position mitbringt oder was man in den nächsten Jahren im Beruf erwartet.

Laut Slaghuis tragen Klarheit und Ehrlichkeit dazu bei, dass Arbeitgeber eine bessere Auswahl treffen können. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Arbeitgeber und Beschäftigte vom ersten Tag an wirklich gut zusammenpassen. dpa

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