Hoffnung auf Goldschatz

Angermünde aktuell

Hoffnung auf Goldschatz

Spenden: Das Museum Angermünde startet einen Aufruf für besondere Exponate: Münzen aus der Völkerwanderungszeit könnten Ausstellung aufwerten.

Vielleicht bald in Angermünde? Die rekonstruierten Münzen des Biesenbrower Goldschatzes werden mit ausführlichen Erläuterungen angeboten. Foto: Lothar Tewes

03.05.2022

Das Angermünder Museum beherbergt so manch einen Schatz. Nicht nur die verschiedenen Exponate, die die Stadtgeschichte betreffen, sondern vor allem die umfangreiche archäologische Sammlung mit keramischen Gefäßen, Alltags- und Schmuckgegenständen von der Steinzeit bis zum Mittelalter hat in der Fachwelt eine herausgehobene Bedeutung. Dass die Sammlung über so viele Exponate verfügt, ist eifrigen Bodendenkmalpflegern zu verdanken, denn sie entdeckten bei ihren Streifzügen in der Region zahlreiche Funde, die sie vom frühen 20. Jahrhundert an bis in die 1990er-Jahre hinein beim zentralen Anlaufpunkt für die Bodendenkmalpflege, im Museum, ablieferten. Und nun werden die Bürger ein weiteres Mal gebraucht. Nicht für das aktive Suchen nach weiteren Exponaten aus längst vergangener Zeit, sondern als Unterstützer des Museums.

5000 Euro fehlen noch zum Münzankauf

Museumsleiter Ralf Gebuhr hat nämlich auch etwas gefunden: einen Goldschatz aus der Zeit der Völkerwanderung aus Biesenbrow. Eigentlich wurde er ihm angeboten, aber entscheidend ist, dass er ihn unbedingt für das Angermünder Museum und die weitere Aufwertung der Sammlung ergattern möchte. Doch weil dieser Schatz nicht wenig kostet, genau 15.000. Euro, hofft er auf Spenden aus der Bevölkerung. ,,Die Goldmünzen stellen eine außerordentliche Bereicherung dar und wir sind sehr glücklich, dass die Stadtverordneten und auch die Sparkassenstiftung uns beim Ankauf unterstützen. Aber es fehlen uns noch 5000 Euro", beziffert der Museumsleiter den offenen Betrag.


"Die Goldmünzen wären eine außerordentliche Bereicherung."

Ralf Gebuhr Museumsleiter


Setzt auf Spenden der Angermünder: Museumsleiter Ralf Gebuhr Foto: Oliver Voigt

Bezug auf archäologische Sensation

Was aber hat es nun genau auf sich mit diesem besonderen Schatz? Ralf Gebuhr muss zur Erklärung etwas ausholen. Er erinnert daran, dass Biesenbrow nicht nur als Ehm Welks Geburtsort und in Verbindung mit der Völkerwanderung in die Annalen eingegangen ist. ,,Biesenbrow ist auch Schauplatz der größten archäologischen Sensation der letzten Jahre in Brandenburg, denn dort wurden vor rund zehn Jahren Goldmünzen eines einst großen Schatzes aus der Zeit der Völkerwanderung, des 5. und 6. Jahrhunderts nach Christus, entdeckt", erklärt er. Die wenigen Münzen, der Großteil war wohl bereits im 19. Jahrhundert gefunden und größtenteils eingeschmolzen worden, gehören heute zu den wertvollsten Stücken des Archäologischen Landesmuseums. "Für die Forschung bleiben vor allem Beschreibungen der Münzen, auf deren Grundlage seit Anfang der 2000er-Jahre ein anerkannter Forscher und Numismatiker den Goldschatz mittels markanter Münzen rekonstruierte. Er erwarb 24 Goldmünzen auf dem internationalen Markt, die er nun unserem Museum zum Kauf anbietet", erklärt Ralf Gebuhr.

Zeitgleiche Originale als Ebenbilder von hohem Wert

Die Goldmünzen, so schränkt der Fachmann des Museums ein, seien zwar nicht die Originale aus Biesenbrow. ,,Aber es sind zeitgleiche Originale und somit Ebenbilder der wichtigsten Stücke des Goldschatzes und gerade für Angermünde von besonders hohem Wert", unterstreicht der Museumsleiter. Er hofft, dass die offene Summe so schnell wie möglich zusammenkommt und der inzwischen über 80-jährige Sammler die rekonstruierten Münzen nach Angermünde bringen kann, sodass sie da entsprechend gezeigt werden können. Christina Schmidt

Die Stadt Angermünde hat bei der Sparkasse Uckermark ein Spendenkonto eingerichtet: IBAN: DE36 1705 6060 3624 0004 29, BIC: WELADEDIUMP, Zweck: Spende für Goldschatz

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