Vor rund 70 Jahren starteten die ersten Schüler ihre Kurse in der neuen Medizinischen Fachschule Eisenhüttenstadt - kurz „MeFa“. Viel hat sich seit 1954 verändert und aus der Krankenpflegeschule ist das Aus- und Fortbildungszentrum für die Gesundheitsfach- und Pflegeberufe geworden. So werden heute die Berufe Pflegefachfrau/Pflegefachmann, Medizinische Technologie für Laboratoriumsanalytik (MTL), Pharmazeutisch technische Assistenz (PTA) und Physiotherapie angeboten. Inzwischen sind 47 Mitarbeiter für die unterschiedlichen Fachbereiche im Dienst. Mit durchschnittlich etwa 350 Schülern sind die Klassenräume in allen Jahrgangsstufen gut gefüllt. Die Schüler kommen aus allen Teilen der Welt nach Eisenhüttenstadt. So ist es ein absoluter Vorteil, dass direkt auf dem Campusgelände ein Wohnheim zur Verfügung steht, das 80 Plätze umfasst und ab 240 Euro im Monat möbliert gemietet werden kann.
19. Brandenburgischer Ausbildungspreis
Dass die Schule für Gesundheits- und Pflegeberufe e.V. Eisenhüttenstadt für die Region ein wichtiger Leistungsträger ist, ist schon lange klar - auch ihr sehr guter Ruf wird nicht nur von ansässigen Unternehmen bestätigt. Denn erst im November 2023 erhielt die Schule den 19. Brandenburgischen Ausbildungspreis. Der jährlich vergebene Ausbildungspreis ist eine Initiative des Brandenburgischen Ausbildungskonsenses und steht unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke. Die „MeFa“ erhielt den Preis aufgrund ihres außergewöhnlichen Engagements im Bereich der Ausbildung junger Menschen mit Migrationshintergrund. Geschäftsführerin Jacqueline Böttcher berichtet stolz: „Was wir alles schon möglich gemacht haben, ist unglaublich. Wir haben Familien zusammengeführt, Formalitäten mit Behörden geklärt, aber vor allem waren wir immer mit vollem Herzen für jeden einzelnen unserer Schüler dabei.“
Nach dem Lernen ist vor dem Lernen
Um im Beruf sicher arbeiten zu können, bilden sich die Fachkräfte nach der Ausbildung regelmäßig weiter. Auch dabei unterstützt die „MeFa“ ihre Partner. Hier ein kleiner Auszug der Fortbildungsangebote:
▶Manuelle Therapie ab 11.10.
▶Manuelle Lymphdrainage ab 04.03.
►Pädagogische Pflichtfortbildungen für Praxisanleitende
►Berufspädagogische Weiterbildung „Praxisanleiter“ (300 Stunden) ab 17.06.
►Betreuungskräfte ab 08.04. (Bildungsgutschein)
Seit 2023 bietet die Schule zusätzlich die Qualifizierung zur Betreuungskraft an, deren Bedeutung in den Einrichtungen zunehmend wächst. Für 2024 plant Frau Böttcher und ihr Team Nichtschülerprüfungen in der Altenpflegehilfe, um langjährigen Mitarbeitenden in Einrichtungen eine anerkannte Berufsqualifizierung zu ermöglichen.
So kann die „MeFa“ mit den Partnereinrichtungen das Personal nach ihren Bedürfnissen entwickeln und stellt so eine qualitativ hochwertige Versorgung, Therapie und Begleitung sicher.
Tag der offenen Tür und Ehemaligentreffen
Der Tag der offenen Tür am 27. Januar kommt also genau zur rechten Zeit. Dort haben ehemalige, aktuelle aber vor allem auch zukünftige Schüler Zeit, Informationen einzuholen, auszutauschen, in Erinnerungen zu schwelgen und auf 70 Jahre erfolgreiche Ausbildung zurückzublicken. Zwischen 9 und 15 Uhr kann man nach Herzenslust experimentieren, sich mit Räumlichkeiten und Arbeitsmaterialien vertraut machen und mit Absolventen und Lehrern ins Gespräch kommen und diverse Fragen stellen. Auch für das leibliche und seelische Wohl wird gesorgt sein.
Großer Dank an die Mitarbeiter
Die fröhliche Alltagsstimmung wird auch am Tag der offenen Tür zu spüren sein. „Alle Mitarbeitenden der Schule bemühen sich um das Wohl und die berufliche Entwicklung unserer Auszubildenden. Um den fachlich anspruchsvollen Unterricht und die Herausforderungen der Praxis zunehmend sicher zu bewältigen, aber auch um das persönliche Wachsen zu unterstützen, begleiten wir die Lernenden ganzheitlich, was manchmal auch bedeutet, ein Taschentuch zu reichen, ein Formular auszufüllen, anzuspornen, streng den Kopf zu schütteln und die Hand zu führen. Trotz aller Erfahrung der Kollegen erfordert die Ausbildung ein hohes Maß an Flexibilität, Kreativität und Zugewandtheit“, hebt die Geschäftsführerin hervor. „Ich möchte die Gelegenheit nutzen und mich daher bei allen Mitarbeitenden für das große Engagement und die Leistungsbereitschaft über die vielen Jahre bedanken.“ Das Jubiläumsjahr gilt der Schule - ihren Schülern und den Mitarbeitenden - und das sollen alle Beteiligten im Jahr 2024 auch merken. Es sind kleinere und größere Feste geplant, die vor allem Spaß machen sollen und den Zusammenhalt fördern werden.
Marie Lindner