65 Jahre beste Handwerksqualität

Kürzlich auf dem Eberswalder Berufemarkt war das Traditionsunternehmen „Drei Schilde“ mit einem Stand in vertrauter Manier vertreten. Die Drei Schilde Gebäudeservice GmbH & Co. KG investiert viel in die Nachwuchsförderung. „Es geht darum, die jungen Leute von heute einfach mitzunehmen, heranzuführen an ein gestandenes Handwerk“, so Geschäftsführer Dennis Rath „und ihnen so mehr Aufmerksamkeit zu geben, damit sie auch nach der Ausbildung im Unternehmen bleiben“. Dafür hat die Firma im Jahr 2023 eine eigene Lehrwerkstatt auf dem Firmengelände in der Freienwalder Straße 68 in Eberswalde geschaffen, in der theoretische und praktische Kenntnisse an die z.Z. sieben Auszubildenden vermittelt werden. Eine Investition in die Zukunft. Woher kommt der Name Drei Schilde eigentlich? Der Name der PGH stammt vom Zunftzeichen der Maler und Lackierer: im Schild drei kleinere Schilde, oben zwei nebeneinander, darunter eines in der Mitte. Die mittelalterlichen Zünfte symbolisierten ihr Berufs- und Gemeinschaftsverständnis in dieser Form. „Guten Tag, Herr Schilde“, wurde ich am Telefon schon mal angesprochen, so lacht Dennis Rath, die ursprüngliche Bedeutung des Namens ist lange Geschichte.

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In seinem Büro hängt ein altes Foto von den sechs Gründern aus sechs Eberswalder Fachbetrieben. Am 1. Februar 1959 wurde von ihnen im Versammlungssaal der bekannten Gaststätte Mundshof die Produktionsgenossenschaft des Malerhandwerks „Drei Schilde“ gegründet. Mit dabei waren Adolf Weber, Wilhelm Klamann, Herrmann Gaedecke, Willi Knabe, Werner Radowicz und Kurt Rachau. Es begab sich zu einer Zeit, als sich in der DDR überall Privatbetriebe zu Genossenschaften zusammenschlossen. Der Vater des heutigen Geschäftsführers, Klaus Rath, war damals Lehrling und hat in dem neu gegründeten Betrieb gelernt und gearbeitet. Zu den großen Auftraggebern gehörten in dieser Zeit die Lichterfelder KIM, das SVKE in Britz, die chemische Fabrik in Finow und der Kranbau Eberswalde. Eine reizende Anekdote findet sich in der Firmengeschichte wieder, die die Rahmenbedingungen für Handwerker in der damaligen DDR gut beschreibt, da viel improvisiert wurde: Im Jahr 2006 wurde in der katholische Pfarrkirche in Biesenthal in einer Flasche, aufbewahrt in einer Lampe, ein beschriebenes Blatt Papier mit Angaben zur letzten Ausmalung gefunden. Der Text lautet: „Diese Kirche wurde von der PGH „Drei Schilde aus Eberswalde in der Zeit vom 25.04.1963 bis 25.05.1963 renoviert. Der Anstrich besteht aus Latex, Kreide und Zelleim. Der diese Kirche nach uns macht, tut uns heute schon leid. Viel Spaß und Erfolg… Wir hatten es auch nicht leicht“. Zu DDR-Zeiten wurde auch die Eberswalder Maria-Magdalenen-Kirche saniert. Vater Rath betreute die Baustelle nach Feierabend und nahm ab und zu seine beiden Söhne Hendrik und Dennis mit. Sie waren begeistert. Der jüngere, heutige Geschäftsführer wollte Maler werden. Wie sein Vater und der große Bruder. Der Vater empfahl ihm aber, in einem volkseigenen Betrieb zu lernen, da hätte er eine geregelte Arbeit. So wurde er Instandhaltungsmechaniker im Walzwerk. Dann kam die Wende und er folgte seinem Berufswunsch und begann eine Umschulung zum Maler und Lackierer bei der Drei Schilde Malerfachbetrieb GmbH, frühere PGH Drei Schilde.

Der Vater, Klaus Rath übernahm in der Zeit die Geschäftsführung. Nach über 10-jähriger Berufserfahrung als Geselle entschloss er sich, mit seinem Bruder Hendrik die Meisterschule in Berlin zu besuchen. Beide erhielten den Meistertitel im Jahr 2002. 

Im Jahr 2003 wurde das Leistungsspektrum um die Maurer- und Putzarbeiten mit Gründung der Drei Schilde Gebäudeservice GmbH & Co. KG erweitert. Die Geschäftsführung übernahm dann Dennis Rath von seinem Vater.

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Die Auftragsbücher für unser gesamtes Leistungsspektrum sind in diesem Jahr gut gefüllt, meint der 52- jährige Geschäftsführer. Aktuelle Baustellen sind u.a. die Maler- und Bodenbelagsarbeiten in der neuen Feuerwache in Finowfurt (siehe Foto), die Palliativstation und die Schmerztherapie im Krankenhaus, die Cafeteria der Stadtwerke Prenzlau, die Sparkasse Bad Freienwalde, die Fassadenarbeiten in der Heegermühler Straße und Cottbusser Straße sowie diverse Privatkunden.

Zum Betrieb gehören aktuell 22 Facharbeiter, ein Lehrmeister, sechs Angestellte in der Verwaltung, darunter die Ehefrau Mandy Rath und sieben Azubis. „Wir möchten unseren Mitarbeitern einen besonderen Dank aussprechen, denn ohne sie würden wir heute nicht 65. jähriges Jubiläum feiern“, sagen Dennis und Mandy Rath, „ebenso gilt unser Dank allen Kunden und Geschäftspartnern für die jahrelange Treue und Zusammenarbeit. Die große Jubiläumsfeier findet zu einem späteren Zeitpunkt statt. Sabine Schulz