35 Jahre Innung Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Ober- und Niederbarnim feierten die Innungsmitglieder und ihre Gäste Anfang Juli vor dem Restaurant Kalkscheune als traditionelles Sommerfest während des Rüdersdorfer Bergfestes. Innungsobermeister Herbert Treichel gratulierte herzlich zum 35. Firmengeburtstag den Handwerksbetrieben Grabert GmbH Bad-Heizung-Solar und der TGA Heinemann GmbH & Co. KG, beide aus Strausberg. „Wir gratulieren herzlichst zu diesem Ereignis und wünschen alles Gute und weiterhin viel Erfolg.“
Für das neue Innungsmitglied Lorms Service AG gab es die Urkunden als Innungsmitglied. Langjährige Innungsmitglieder wie die Frank Dahms GmbH, der Handwerksbetrieb Herbert Treichel, die Firma Bohn - Die Klempner sowie die Axel Pröhl Sanitär und Heizungs GmbH erhielten ebenfalls ihre Innungsurkunden überreicht. Dabei gab es große Freude, waren die Urkunden doch vom 1. Dezember 1990 und vom 26. August 2011.
Obermeister Herbert Treichel informierte„Die erste in Brandenburg nach der Wende gegründete Innung mit eigener Geschäftsstelle und der Zulassung zur Gesellenausbildung kann auf eine stolze Geschichte zurückblicken. Seine Bilanz für dieses Jahr ist positiv. Sein Dank mit Blumen ging an die bisherige Geschäftsstellenleiterin Melanie Buchholz. Vorgestellt wurde Romy Schröder, die am 15. April die Innungsgeschäftsstelle übernahm.
Das Handwerk hat goldenen Boden. Dieser Spruch zog sich wie ein roter Faden in all den Jahren durch viele Innungsveranstaltungen. Dabei ging es immer um hohe Qualität und Sicherheit für die Kunden sowie Zusammenhalt in der Innung.
Beim einstündigen historischen Rundgang durch den Rüdersdorfer Museumspark, erklärten die Gästeführer Andreas Teppich und Frank Jung den beiden Gruppen der Innung den vorderen Teil des einzigartigen Freilichtmuseums. Alles dreht sich um Kalk - um Muschelkalk. Bereits im 13. Jahrhundert haben die Zisterziensermönche als erste hier Kalkstein abgebaut.
Die Tour durch den Museumspark führte durch längst vergessene Zeiten des 17. bis 19. Jahrhunderts. Ohne richtige Arbeitskleidung waren die hier Arbeitenden dem ätzenden Brandkalk ausgesetzt. Ledige Arbeiter kampierten während der Arbeitswoche in unmittelbarer Nähe der Öfen.
Im Bohlenbinderdach wird sichtbar, wie die Meister wohnten, auch wenn die ausgestellten Möbel nicht mehr die Originale sind. Beim Blick in den Tagebau ist zu hören: Bis Anfang der 1970er Jahre konnte noch im Heinitzsee geschwommen werden. Der See wurde abgepumpt, um den Tagebau zu vergrößern. Geplant ist nach dem Abbau-ende des Kalksteines 2062 der Königsee der Mark, der mit bis zu 80 Meter tiefste See Brandenburgs. Bis 2080 soll er gefüllt sein.“ Ob man für diese Idylle am See schon Grundstücke für seine Enkelkinder erwerben könnte, war die einzige Frage, die die beiden Gästeführer nicht beantworten konnten.
Die Geschichte der ältesten Innung in Brandenburg ist mithilfe der Erinnerungen langjähriger Mitglieder schnell erzählt. Die Gründung miterlebt hat Günter Grabert (92). "Um Sicherheit und Zusammenhalt ging es in der Innung schon am Anfang. In der Gaststätte Fichteplatz zur Ecke Grünstraße trafen wir uns 1990. Mit acht Leuten von uns gründeten wir in der ehemaligen DDR in Brandenburg die erste Innung. Hubert Minter, ein Innungsobermeister aus dem damaligen Westberlin erklärte uns, wir hätten viel zu lernen.“
Gabriele Kosciotkowski, 28 Jahre Geschäftsstellenleiterin von 1992 bis 2020, schildert: „Ich kam 1992 zur Innung in die Geschäftsstelle. Das erste Büro befand sich in Hoppegarten auf dem Gelände des ehemaligen Staatszirkus der DDR hinter der Galopprennbahn. In einer Baracke haben wir angefangen. Im Büro war es im Sommer sehr warm. Es gab es weder Klimaanlage noch Lüftung. Auf dem Hof ging es vorbei an den restlichen Zirkustieren. Weitere Büros folgten in Petershagen und in Strausberg, bis wir dann endlich am heutigen Standort in der Rehfelder Straße 50 in Hennickendorf bei der Bildungsstätte der Handwerkskammer wohlfühlten.“ Und „Die Innung war für mich immer eine Herzensangelegenheit. Mitgliedschaft in einer Innung bietet Sicherheit und Zusammenhalt.

Die Innungsgeschäftsstellenleiterin Gabriele Kosciotkowski nahm mich nach der Wahl zum Obermeister für den Anfang an die Hand. Gemeinsam haben wir uns um Qualifizierungen, Weiterbildung, die Gesellenprüfungen und die Gesellenfreisprechung engagiert“, erinnert sich Burckhard Marwitz, 13 Jahre Obermeister von 2011 bis September 2023. Herbert Treichel, seit 2023 Obermeister der Innung erklärte zu seiner 35-jährigen Mitgliedschaft in der Innung: „Die Innung ist für mich seit 35 Jahren Herzensangelegenheit. Das Handwerk braucht Partnerschaft, Freundschaft und Erfahrungen. Der Zusammenhalt untereinander spielt eine ganz große Rolle. Jeder Meister hat in seinem Handwerksbetrieb seine Hersteller, denen er vertraut und mit deren Technik er sich bestens auskennt. Diese langjährigen Erfahrungen können wir untereinander in der Innung nutzen.
Zu diesem Miteinander gehören auch gesellige Beisammensein wie unsere traditionellen Sommerfeste oder Fahrten zu Herstellern. Die Bilanz unserer Innung ist sehr gut. Dafür mein Dank an alle Innungsmitglieder. 15 von ihnen sind sehr aktiv und unterstützen den Vorstand bei der Altmeisterbetreuung und der Gewinnung von Fördermitgliedern.“ Für den Ausbildungsberuf SHK-Monteure (m/w/d) gibt es noch für September 2025 und für 2026 freie Stellen. Um Sicherheit durch Qualität für die Kundschaft sowie Zusammenhalt soll es in der Innung auch in den nächsten 35 Jahre gehen, damit Handwerk weiterhin goldenen Boden hat.
Reinhard Witteck
Interessenten für eine Innungsmitgliedschaft oder einen Ausbildungsplatz können sich gern bei der Innung melden. Infos bekommt man unter: www.ishk.de