Frankfurt: Schritt für Schritt zum Erfolg

30 Jahre Wegner & Binnemann Trockenbau GmbH

Frankfurt: Schritt für Schritt zum Erfolg

Das Trockenbauunternehmen Wegner & Binnemann feiert sein 30-jähriges Bestehen und hat sich einen guten Ruf erarbeitet, so der erste Geschäftsführer Marco Wegner.

An der Sanierung des Frankfurter Rathauses war auch die Firma Wegner & Binnemann beteiligt. Fotos: Anna Pröschild

18.08.2024

Ein großes Jubiläum feiert in diesen Tagen die Frankfurter Firma Wegner & Binnemann Trockenbau GmbH. In Markendorf, auf dem ehemaligen Gelände des Halbleiterwerks, heute TeGeCe, befindet sich das Firmengelände. Im Goldenen Hahn fanden die Feierlichkeiten zum 30. Firmenjubiläum mit Freunden und Angestellten statt. „Herzlichen Dank an unsere Wegbegleiter, an alle Mitarbeiter, Planer, Bauherren und an unsere Familien“, sagt Marco Wegner, erster Geschäftsführer der Trockenbau-Firma. 

Hans Wegner, der Vater des heutigen Geschäftsführers Marco Wegner, hatte sich nach der Wende mit einem Investor aus Westdeutschland zusammengetan - doch die Firma ging Insolvenz. Kurzerhand gründeten sein Sohn Marco Wegner, damals 21 Jahre alt und Student für Bauingenieurwesen in Dessau, und der erste Vorarbeiter der früheren Firma seines Vaters, Uwe Binnemann, die Firma Wegner & Binnemann Trockenbau. Noch heute arbeitet Hans Wegner, mit 72 Jahren, auf den Baustellen als Bauleiter der Firma. 

Mit 21 Jahren auf Chefposten

Die Chefs: Marco Wegner (links) und Christian Strunk
Die Chefs: Marco Wegner (links) und Christian Strunk

„Ich war drei Tage beim Studium und den Rest in der Firma“, blickt der heute 51-jährige, zweifache Familienvater auf die Anfänge zurück. Damals gehörte er zu den jüngsten Firmenchefs in Frankfurt. Schritt für Schritt wurde das Unternehmen größer und erarbeitete sich einen guten Ruf. Inzwischen hat das Unternehmen 44 Mitarbeitende. Seit dem 1. Januar 2022 ist Christian Strunk (51) zweiter Geschäftsführer des Unternehmens. Uwe Binnemann genießt inzwischen seinen Ruhestand.

Zu den ersten Aufträgen, erinnert sich Wegner, gehörte das Amtsgebäude in Groß Leuthen und ein Autohaus in Erkner. Die Auftragslage reicht heute bis nach Potsdam und Berlin. 

Mitbeteiligt an der Sanierung des Rathauses

Zu den Aufträgen zählen zum Beispiel Kitas, Schulen, Ämter und auch das Frankfurter Rathaus. „Die Stadt hat ein architektonisches Schmuckstück bekommen“, sagt Wegner. Seine Firma baute u. a. die Akustikdecken in den Räumlichkeiten. Zu den weiteren Objekten, an denen das Unternehmen beteiligt war, bzw. noch aktuell ist, gehört die Feuerwehr in Rosengarten, der Neubau der Kleistschule und Aufträge der Wowi Frankfurt in der Großen Oderstraße bzw. die Sanierung in der Großen Scharrnstraße von Gebäuden der Wohnbau Frankfurt. Während der Schulferien arbeitet die Firma im Moment in den Klassenräumen der Grundschule in Booßen und rüstet Akustikdecken nach. 

Unternehmen bildet aus

Besonders stolz ist das Unternehmen auf seine über 20-jährige Erfahrung bei der Ausbildung von Trockenbau-Monteuren. „Es gibt keinen Fachkräftemangel - zumindest ist bei uns das Interesse an Bewerbern für einen Ausbildungsplatz hoch“, so Wegner, der gebürtiger Frankfurter ist und in Pillgram lebt. Bestes Beispiel ist Nico Scholz, der seine Lehre gerade erfolgreich absolviert hat und von der Wegner & Binnemann GmbH, wie schon die meisten Azubis vor ihm, übernommen wurde. Wichtig ist Wegner bei der Einstellung neuer Azubis die Bereitschaft zur Teamarbeit, die Fähigkeit zum logischen Denken, technisches Verständnis, handwerkliches Geschick sowie auch Tugenden wie Ordnung und Pünktlichkeit. „Alles andere lernt man“, so Wegner, der auch auf Messen und an Schulen um Azubis wirbt.

"Interessen an Bewerbern um einen Ausbildungsplatz ist bei der Firma Wegner & Binnemann groß"

Chef, Obermeister und Prüfer

Marco Wegner ist nicht „nur“ Chef, sondern hat in seiner Funktion als stellvertretender Obermeister der Baugewerksinnung Oderland (seit 2020) stets ein offenes Ohr für die Sorgen der Betriebe in der Region und setzt sich für sie ein. Als ehrenamtlicher Prüfer ist er seit 2019 zudem bei der IHK tätig. Einen Ausgleich findet er in der Tätigkeit im Vorstand des Frankfurter Handball Clubs. „Mir ist es wichtig, den Sport zu unterstützen und ich bin stolz auf unser kleines Frankfurt.“ 

Kritik an Regierung

Auch Krisen hat das Unternehmen überstanden, der Blick von Marco Wegner bleibt dabei immer positiv auf die Zukunft gerichtet. „Während der Pandemie war ich sehr schwer an Corona erkrankt. Für den Betrieb keine leichte Zeit“, erzählt Wegner.

Lieferengpässe, dickere Lohntüten und Energiepreise sind Themen, mit denen sich auch das Frankfurter Trockenau-Unternehmen herumschlagen muss. Besonders verwundert ihn, dass die Regierung trotz Wohnungsmangel nur wenig in neuen Wohnraum investiert: „Ich kritisierte das ganz offen, dass der Staat hier nicht stärker Förderungsmaßnahmen ergreift.“ 

Die Unfähigkeit der Regierung in einigen Bereichen sorge für Verunsicherungen bei einigen Unternehmen und Bauherren, so z.B. das neue Heizungsgesetz (Gebäudeenergiegesetz). Anna Pröschild