1991 hat sich der Ingenieur für Landtechnik entschlossen, nach der Betriebsauflösung seines damaligen Arbeitgebers, der Kreisbetrieb für Landtechnik in Finow, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. An der Stelle, wo er sich niederließ, war seinerzeit der Pflegestützpunkt des ehemaligen Volksgutes, der auf diese Weise weiter genutzt wurde. Klaus Meyer begann mit drei Angestellten. Er hatte die Landmaschinenschlosser aus Buckow übernommen und vor der Arbeitslosigkeit bewahrt. Seine Ehefrau machte zunächst nach Feierabend die Buchführung und stieg dann 1992 mit ein.
Belarus-Traktoren und Grünlandtechnik „Welger“ waren gefragt in den ersten Jahren. Der Strukturwandel in der Landwirtschaft, immer größere Wirtschaftseinheiten, deren Besitzer nicht mehr vor Ort leben, hatte natürlich Auswirkungen auf das Barnimer Unternehmen, so Klaus Meyer. Ein Standbein wurden die Bautechnik, die Transporter, die LKW‘s. Einmal im Monat wenigstens klingelt gegen 2.30 Uhr das Telefon, wenn ein LKW, der Lebensmittel zu liefern hat, nicht anspringt. Dann muss die Werkstatt sofort ran. KM Landtechnik ist seit gut fünf Jahren auch ein Hydraulikspezialist in der Region. Seit 2020 wird zudem ein Reifenservice in der typenoffenen Werkstatt geboten. Außerdem befindet sich hier ein Stützpunkt der DEKRA.
Neben großen Unternehmen sind es vor allem viele private Kunden und Handwerksbetriebe, die zuverlässig betreut werden. Der Unternehmer legt Wert auf gute Ausrüstung, die letzte Investition galt einem modernen Bremsprüfstand. Aktuell wird auf dem Gelände ein Glasfaseranschluss gelegt. Ja, Softwareauslesung und Online-Kontakte mit den Kunden*innen sind ein Zeichen der Zeit. Für Ersteres ist moderne Diagnosetechnik vorhanden. „Gut ausgebildetes Personal war uns stets wichtig“, so Klaus Meyer. Zehn Lehrlinge wurden hier in der Praxis unterrichtet. Sie alle sind ihren Weg gegangen, so Meyer zufrieden. Praktikanten fanden in Buckow bei KM Landtechnik in den letzten Jahren einen aufgeschlossenen Ausbildungsbetrieb und Arbeitgeber.
Familie Meyer wohnt in Finowfurt und die Nähe zum Finowkanal und dessen Tradition hat ihr Hobby geformt. Sie gehören seit 2000 zur Flößerfamilie und das zehnjährige Jubiläum der Firma wurde auch zu Floß gefeiert. Außerdem unterstützen sie das Ostfahrzeugtreffen im Ort und andere Aktivitäten in der Region. Die Nähe auch zu alter Technik bei den Ostfahrzeugen, sei es PKW oder Traktor, tut da wohl ihr übriges.
Von Sabine Schulz