Pfiffige Frisuren, exakte Schnitte und tolle Haar-Farben - wenn Ines Ressel über ihren Beruf spricht, kommt sie ins Schwärmen. Seit genau 30 Jahren hat die Friseurmeisterin ihren Salon „Haarmoden“ in der Straße Am Berghang ganz im Norden von Fürstenwalde. Wie der Straßen-Name es schon vermuten lässt, liegt das kleine Frisuren-Paradies nicht gerade im Herzen der Domstadt. Umso stolzer macht es Ines Ressel, dass ihr viele Stammkunden - zum Teil schon über sehr viele Jahre die Treue halten und an die Peripherie zum Friseur fahren. Kundinnen, die zu Zeiten des beruflichen Starts von Ines Ressel noch Kinder waren, lassen sich noch heute von ihr und ihrem Team die Haare chic machen und bringen Mann und Nachwuchs mit, denn im Salon werden Damen, Herren und Kinder gleichermaßen bedient.
„Mein Handwerk hat mir schon immer Spaß gemacht“, betont Ines Ressel, „obwohl ich ursprünglich einmal Maskenbildnerin werden wollte“, erklärt sie weiter. „Dann habe ich mich aber doch für eine Friseurlehre entschieden, die ich bei der damaligen PGH Figaro absolvierte“. Kaum hatte sie ausgelernt, da wurde an die junge Frau die Frage herangetragen, ob sie nicht als Berufsschullehrerin ihr Wissen weitergeben wolle. So setzte sich die junge Mutter eines Sohnes nochmals auf die Schulbank und absolvierte die Meisterschule und hatte am 5. Mai 1990 stolz ihren Meisterbrief in der Tasche. Angehenden Friseuren brachte sie in den folgenden zwei Jahren vormittags das Handwerk bei und ging nachmittags oft selbst in einem Salon arbeiten. Kurz nach der Wende wagte sie den Schritt in die Selbständigkeit, hatte in Braunsdorf „mitten im Wald“ den ersten Salon zur Miete. Als das private Wohnhaus im Fürstenwalder Norden gebaut wurde, wurde auch der eigene Friseur-Salon mitgeplant und errichtet. Eröffnung war am 8.8.1993. Viele „Braunsdorfer“ Kunden hielten die Treue und bleiben „ihrer“ Friseurin treu. Gute Mund-zu-Mund-Propaganda sorgte dafür, dass der Frisierstuhl immer gut besetzt war - und bis heute ist.
Als „Einzelkämpferin“ sorgte sie damals mehrere Jahre allein für trendige Frisuren, Haarfarben und flotte Schnitte. Nach und nach stellte Ines Ressel, die heute auch im Vorstand der Friseurinnung Barnim-Oderland und im Fürstenwalder Rotary-Club tätig ist, drei Mitarbeiterinnen ein.
Schwer war die lange Zeit der Pandemie und Ines Ressel hatte - wie viele ihrer Berufskollegen auch - mit dem „Arbeitsverbot“ zu kämpfen. Während viele Geschäfte in der Region eine „Bruchlandung“ erlebten, haben ihre treuen Stammkunden nach der Pandemie geholfen, dass wir „überleben“, ist Ines Ressel unendlich dankbar.
Mit ihrer langjährigen Mitarbeiterin Elfi Marquardt, die seit fast 25 Jahren mit im Laden steht, und ihrer jungen Kollegin Dajana Heyder, die vor drei Jahren hinzukam, bedient Ines Ressel aktuell die Kunden. An sechs Tagen in der Woche, also auch samstags, sind sie für Jung und Alt da. Und dann ist es oft nicht nur der Kopf, um den sich das Trio kümmert, sondern auch das Herz. Ein freundliches oder tröstendes Wort hier, ein Tipp da, mit vielen langjährigen Kunden wird Freud und Leid geteilt. Als Friseur ist man nicht nur „Trendsetter, Schönfärber, Partyretter, Glücklichmacher und Traumerfüller“ - wie es auf einem witzigen Aufkleber im Laden steht „sondern auch „Tränentrockner, Wellenglätter, Ausbügler und Gedankenleser“.
„Am liebsten habe ich es, wenn eine Kundin vertrauensvoll sagt „mach mal was Neues... Du machst das schon“, und ich mich austoben kann“, sagt Ines Ressel lachend. Ihre Spezialität ist das Färben, nicht umsonst hat sie das „Master Color Expert“-Diplom neben ihrem Meisterbrief im Laden zu hängen. Etwas Besonderes für das Team sind auch hochgesteckte Brautfrisuren oder Frisuren für den Abschlussball. „Die Möglichkeiten, im Vergleich zu früher, sind heute so vielfältig, wie die Menschen, die zu uns in den Salon kommen.“ Das macht den Spaß und die Freude am Beruf aus. „Auf mindestens weitere zehn Jahre gute Zusammenarbeit“, freut sich Ines Ressel und bedankt sich nochmals herzlich bei den vielen treuen Kunden. Sabine Uy