Fürstenwalde. Die Rinderrouladen schmurgeln schon in der Riesenpfanne. 160 Stück hat Sylvia Sossna für das Mittagessen vorbereitet. Bereits seit 30 Jahren sorgt die Chefin des Betriebsrestaurants „GIP Casino“ im Fürstenwalder Gewerbeparkring dafür, dass die Mägen von vielen Betriebsangehörigen rundherum sowie vieler Stammkunden von auswärts gut und gesund gefüllt werden. Ihr zur Seite stand während all der Jahre immer ein kleines Team. Einige der älteren Kolleginnen sind inzwischen im wohlverdienten Ruhestand. Heute helfen ihr Kirsten Völzmann, Margit Freyer, Michaela Drosdzol und Jana Rusch.
Am Morgen wurden bereits frische Brötchen für die Frühstücksgäste geschmiert, Klöße als Beilage zu den Rouladen gerollt und vieles mehr vorbereitet. Denn nach den Einschränkungen durch die Corona-Zeit herrscht zum Mittag wieder ein regelrechter Ansturm der Essengäste. Neben Frauen und Männern aus den umliegenden Firmen oder Bauarbeitern, gehören auch viele Rentner zu den Stammkunden. Viele kommen nicht nur, um hier lecker und preiswert zu essen, sondern auch, um ein Schwätzchen zu halten, Gesellschaft in freundlicher Atmosphäre zu haben. Man kennt sich teilweise schon viele Jahre. Kantinen-Chefin Sylvia Sossna und ihr Team sind für einige schon fast so etwas, wie Familie.
Die damals 33-jährige gebürtige Dresdnerin übernahm am 1. Juni 1992 das Betriebsrestaurant mit seinen rund 100 Plätzen. In die Domstadt kam sie „der Liebe wegen“, erzählt Sylvia Sossna, die in ihrer Heimatstadt eigentlich Ingenieurin für Bekleidungstechnik war. An der Spree gab es dafür keinen Bedarf und so drückte sie noch mal die Schulbank und arbeitete als Handelsökonomin bei der HO. Als diese nach der Wende aufgelöst und sie arbeitslos wurde, kam ihr das Angebot, die Kantine zu übernehmen, gerade recht. „Ein glücklicher Zufall“, sagt sie heute. „Gäste zu bewirten, hat mir immer Spaß gemacht. Jetzt kam die Herausforderung dazu, dies auch in großen Mengen technologisch umzusetzten. Und - dass es immer noch so schmeckt, wie zu Hause aus einem kleinen Topf.“ In ihre großen Töpfe und Pfannen im GIP Casino kommen frische regionale und überregionale Produkte.
Bei den Backwaren ist z.B. der Fürstenwalder Bäcker Mahlkow ein langjähriger Partner. Auch Fleisch, Wurst, Kartoffeln, Gemüse und Getränke bezieht sie aus der Region. Andere Produkte - wie echte Germknödel - kommen aus dem österreichischen Salzburg oder aus Radolfzell am Bodensee. „Ich setze auf Qualität und Beständigkeit und wechsle nicht, nur weil ein Anbieter ein paar Cent billiger ist“, betont Sylvia Sossna. Das wissen Geschäftspartner und auch die Kunden zu schätzen, die bei ihr am liebsten Rouladen, Schnitzel, Gulasch, Eisbein oder Chili con carne essen. Aber auch Nudelgerichte, Milchreis, Kohlrouladen oder Pfannen-Gyros werden gern verputzt. Auf dem wöchentlich wechselnden Speiseplan finden sich jeweils vier bis fünf Gerichte. Außerdem gibt es Nachtisch und Getränke. Zu berappen sind für die Gerichte zwischen 2,80 Euro für Eintopf bis maximal 4,50 für ein Fleischgericht. Auf der Facebook-Seite des GIP Casinos kann man sich vorab den Speiseplan ansehen. Geöffnet ist montags bis freitags immer von 8 bis 14 Uhr.
Anlässlich ihres 30-jährigen Jubiläums möchte sich Sylvia Sossna bei allen Gästen, Geschäftspartnern und benachbarten Firmen ganz herzlich für die langjährige Treue bedanken. MäSo/Uy