Ein Rückblick auf die Anfänge, zwei Firmenumzüge und jede Menge Arbeit

30 Jahre Gastechnik KLINGER GmbH

Ein Rückblick auf die Anfänge, zwei Firmenumzüge und jede Menge Arbeit

Nach 30 Jahren blickt Andreas Klinger auf ausgefüllte Berufsjahre in der Selbständigkeit zurück. Den „Blaumann“ zieht er auch heute noch an, so ist er für seine Kunden als Handwerker und Monteur zu erkennen

Andreas Klinger vor dem weißen B 1000, seinem ersten Firmenwagen Fotos (2): Gastechnik KLINGER

16.10.2021

Bad Freienwalde. Am 7. Oktober konnte Andreas Klinger auf seine dreißigjährige Firmengeschichte zurückblicken. 1991 gründete er an jenem Herbsttag, der bis 1989 als „Tag der Republik“ gefeiert worden war, sein Unternehmen Gastechnik KLINGER. Fortan war er sein eigener Chef mit allen Vorteilen und Risiken. Mit vollen Auftragsbüchern in den Neunzigerjahren, einem Rückgang der Auftragszahlen in den Nullerjahren und zwei Umzügen mit dem Firmensitz. Das unternehmerische Risiko trug er dabei immer mit im Gepäck.Doch von vorn erzählt: Anfang Dreißig war Andreas Klinger, als er das eigene Unternehmen in Bad Freienwalde aus der Taufe gehoben hatte. Auf einige Berufsjahre und Erfahrungen konnte er schon damals zurückblicken. Sieben Jahre lang war der gebürtige Hohenwutzener zur See gefahren und hatte als Maschinist an Bord der Handelsflotte gearbeitet. Anschließend erlernte er einen zweiten Beruf, den des Gas-Wasser-Installateurs, und arbeitete bei der kommunalen Wohnungsverwaltung in Bad Freienwalde. Außerdem sattelte er ein Studium drauf und hatte nach viereinhalb Jahren den Abschluss als Ingenieur für Energietechnik an der TU Leipzig erworben.

Gut gerüstet also ist Andreas Klinger den Schritt in die Selbständigkeit gegangen. Als die Frage nach einem Firmennamen im Raum stand, handelte der Techniker pragmatisch. Heute sagt er rückblickend: „Die Firmenbezeichnung ‚Haustechnik‘ gab es in Bad Freienwalde schon, also habe ich mir den Namen Gastechnik gegeben.“ Ein Glücksgriff, wie sich herausstellte, denn mit Gastechnik assoziierten die Kunden in allererster Linie neue Heizungen und neue Herde. Und damit lagen sie bei Gastechnik KLINGER genau richtig.

Von dem ersten Firmensitz in der Grünstraße 18 aus fuhr Andreas Klinger zu den Kunden und saß dabei hinter dem Steuer eines liebevoll aufgearbeiteten weißen Barkas B 1000, der das erste Firmenfahrzeug des Unternehmens war. Zu tun gab es nach der politischen Wende in den Neunzigerjahren reichlich und der Geschäftsmann fokussierte sich vor allem auf die vielen Hausbesitzer und Eigenheimbauer, die entweder eine alte Gasheizung wechseln oder erstmals auf eine Gasheizung umstellen wollten. So baute das Unternehmen einen Kundenstamm auf, der ab 1993 noch einmal wuchs, als die Kurstadt und die umliegenden Gemeinden mit Erdgas versorgt wurden.

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Firmensitz in der Pfenniggasse 1

Brückenmeisterei wird neuer Firmensitz

Schon im ersten Jahr konnte der Chef seiner Firma, die als Ein-Mann-Betrieb gestartet war, zwei Mitarbeiter und zwei Lehrlinge einstellen. Und: der erste Umzug stand vor der Tür. Von der Grünstraße 18 ging es im August 1992 in die Beethovenstraße 29. In den neuen Geschäftsräumen montierte Andreas Klinger damals den ersten Brennwertheizkessel von Bad Freienwalde, der besonders sparsam und „nahezu ohne Verluste“ arbeitete, wie er sagt.

Doch die Beethovenstraße sollte nicht der letzte Firmensitz bleiben. Zwei Jahre lang bemühte sich Andreas Klinger Mitte der Neunzigerjahre um das 4.000 Quadratmeter große Grundstück mit Gewerbefläche, Lagerräumen und Wohnung, welches an der Bahnstrecke liegt und früherer Sitz der Brückenmeisterei war, jener DDR-Behörde, die „alle Brücken von Cottbus bis Prenzlau“ verwaltete. „Hier waren alle Akten und Bauzeichnungen eingelagert“, erinnert sich Andreas Klinger. Alte Fotos lassen vermuten, wie viel Arbeit nötig war, um die Immobilie und das verunkrautete Grundstück als Firmen- und Wohnsitz flott zu machen. Anfang 1999 hatte der Geschäftsmann dank vieler Unterstützer diese Mammutaufgabe geschafft: Das dritte Domizil von Gastechnik KLINGER konnte in der Pfenniggasse 1 in Bad Freienwalde am 5. Februar mit einer zünftigen Einweihungsparty eröffnet werden. Der Chef verschweigt allerdings nicht, dass er noch immer und auch weiterhin dort aus- und umbaut.

Neben dem eigentlichen Kerngeschäft, dem Einbau und der Wartung von Gasheizungsanlagen, deckt die Firma weitere Aufgabenbereiche ab. So die Installation von Solaranlagen, welche Warmwasser und Heizung unterstützen. Oder die Wasseraufbereitung mittels einer bestimmten technischen Anlage (BWT), die das Wasser weicher macht. Außerdem hat der Chef die Sachverständigenprüfung der IHK abgelegt, sodass er Caravans und Campinganhänger prüfen kann. Einen besonderen Wert legt der Unternehmer auf den persönlichen Kontakt zu seinen Kunden, den er durch die turnusmäßigen Wartungsarbeiten hat. Auch der jährliche Weihnachtsgruß, den er per Post schickt, liegt ihm am Herzen. Dass manche Kunden sogar darauf antworten, freut ihn dabei ganz besonders.

Der Chef, der in dieser Woche sein 30-jähriges Jubiläum begangen hat, betont, dass er an dieser Stelle hier im Märkischen Sonntag allen Auftraggebern, Geschäftspartnern, Kunden, Freunden und Mitarbeitern herzlich Danke sagen möchte. Derzeit unterstützen ein Geselle und ein Auszubildender die Firma. Das Jubiläum wurde am 7. Oktober mit einem gemeinsamen Frühstück gefeiert. (wäh)