Lob für die Pflege gibt es im Fontane-Heim in Beeskow von Christa Rintisch. Die 79-jährige einstige Verkaufsstellenleiterin kam gerade vom Friseur und erzählte: „Seit Oktober 2020 freue ich mich, hier in Beeskow zu sein. Ich hatte mich 2015 vorsorglich angemeldet und als die Zusage für den Platz kam, war es für mich wie Ostern, Pfingsten und Weihnachten zusammen.“ Renate Radcke (92) lebt hier in der stationären Pflege. Ich bin Ostern 2018 hierhergekommen.“ Die gelernte Buchhändlerin greift in der Freizeit gern zu einem guten Buch.
„Kürzlich besuchte mich einer meiner Söhne. Er trug Mundschutz und einen grünen Kittel, doch wir konnten uns wenigstens schon wieder sehen. Nach meiner Herzklappen-OP sagte mir der Arzt, damit könne ich nun 103 Jahre alt werden. Darauf freue ich mich.“ Wie es zu so einem guten Zuspruch kommt, erklärt Anett Kaiser. Die gelernte Krankenschwester ist in der Seniorenheime LOS gGmbH Heimleiterin und Pflegedienstleiterin in der stationären Pflege in Beeskow. „Während meiner Lehre als Krankenschwester absolvierte ich ein Praktikum im Seniorenheim. Dabei habe ich gemerkt, so ein Heim ist eher mein Ding“, erinnert sich Anett Kaiser an ihren Start in der Pflege vor 34 Jahren.
Anfangs war das Heim noch in der Theodor-Fontane-Straße in Beeskow; daher auch der Name Theodor-Fontane-Heim. „Schon damals war ganzheitliche Pflege mehr als sauber, satt und trocken. Wir haben immer den Menschen in seiner Gesamtheit gesehen. In der Bezugspflege kümmern sich heute die Pflegenden um vier bis sieben Bewohner und schauen, ob man mit der Brille noch scharf sehen kann und ob die Hose noch passt. Für diese Tätigkeit muss man ein großes Herz mitbringen, man benötigt großes Einfühlungsvermögen. Man muss zuhören können, die Bewohner akzeptieren, ehrlich und wahrhaftig sein und alles wahrnehmen können.
Alle sollten Macher sein und es ist schön, wenn einer den Clown gibt und allen ein Lächeln in das Gesicht zaubern kann“, weiß sie aus langjähriger Erfahrung. „Wir sind ein Dienstleistungsunternehmen. Für unser Geld erwarten die Bewohner konkrete Leistungen“, bringt sie den hohen Anspruch an ihre Mitarbeiter auf den Punkt. Da wünscht sie sich auch, dass Bewohner ihr sagen, was ihnen nicht gefällt. „Solche Hinweise sind doch die Chance für uns, etwas zu ändern.“ rw