Finowfurt. Vater und Sohn in einem Zwei-Mann-Betrieb - kann das gut gehen? Im Falle der Firma Hartmut Söllner, dem Finowfurter Fliesenlegerfachbetrieb, auf jeden Fall. An diesem Wochenende, genauer am 27. März, wird Hartmut Söllner 62 Jahre alt. Das Unternehmen, das er am 7. März 1997 gründete, feiert in diesem Monat 25-jähriges Bestehen. Grund genug, dass sich der Sohn, Lukas Schleusener, in der Redaktion des Märkischen Sonntags meldete. Der Zufall und die Ermutigung von Inga Kant, Mitarbeiterin bei Raab Karcher, ließen den 26-jährigen, der vor zehn Jahren beruflich in die Fußstapfen des Vaters trat, diese Überraschung planen und seinen Glückwunsch auch hier platzieren. Kombiniert mit einem Dank an Kunden und Geschäftspartner für die Treue bzw. die gute Zusammenarbeit.
Die beiden Finowfurter haben viel zu tun. Sie waren letzte Die beiden Finowfurter haben viel zu tun. Sie waren letzte Die beiden Finowfurter haben viel zu tun. Sie waren letzte Woche auf einer Schulung bei Schlüter, dürfen sich nun Schlüter-Systemhandwerker nennen Fliesenprofis für anspruchsvolle Projekte heißt die Zertifizierung. Sie hörten viel über Licht, das "Emotionen im Bad schafft“, das hat Lukas Schleusener gefallen. Diese Woche beenden sie ihr aktuelles Projekt in Berlin. Denn pünktlich zum Firmenjubiläum haben Vater und Sohn die 216 Studenten-Apartments abgeschlossen. In neun Monaten fliesten sie dort Treppenhäuser und Bäder.
Dabei arbeiteten sie mit dem Baugeschäft Guido Ney GmbH aus Finowfurt zusammen. Das war nicht die erste gemeinsame Baustelle. Anfang 2019 begannen die beiden ihr wohl größtes Projekt in der Heegermühlerstraße 14, in den beiden ,Towern“. Investor war hier der Finowfurter Guido Ney. Dort wurden durch die Handarbeit von Hartmut Söllner und Lukas Schleusener die Bäder, Küchen und Balkone gefliest, in allen 71 Wohneinheiten.
Nein, der Vater lässt den Chef nicht raushängen, so der Sohn. Und beide sagen sich ehrlich die Meinung.
Sie seien eher ruhigere Typen. Die Arbeitsteilung ist so, dass der Sohn die digitalen Geschäftsaufgaben und Kontakte pflegt. Auf der Baustelle hören beide Schlagerradio, auch da sind sie sich einig. Sie sind ein eingespieltes Team, verstehen sich blind.
„Uns gibt es nur im Doppelpack“, sagen sie bei Kundenaufträgen. Das war nicht immer so: Im Jahr 1997 suchte Hartmut Söllner Veränderung und gründete die eigene Firma. Anfang 1998 hatte er vier Mitarbeiter. Auf der Tagesordnung standen Strang-Sanierungen als größere Aufträge und die Arbeit bei Privatkunden. Letztere nahm ständig zu.
Ende 1998 erwarb Hartmut Söllner Kenntnisse zum Verbau von Spanndecken in Frankreich bei Barrisol. Diese Firma ist führend bei diesem Bau-Thema. Spanndecken sind eine günstige und unkomplizierte Lösung, um Decken optisch aufzufrischen.
Aus familiären Gründen wie Wohnortwechsel reduzierte sich das Team des Finowfurters. Ab 2005 war Hartmut Söllner allein im Unternehmen und 2012 begann der gebürtige Eisenhüttenstädter, seinen Sohn auszubilden.
"Ich durfte schon als Kind auf die Baustellen mit nach der Schule, wenn ich wollte, und ich wollte“, so Lukas Schleusener. 2015 schloss der heute 26-Jährige erfolgreich die Ausbildung als Bester des Jahrgangs ab und ist somit Kammermeister und Landesmeister in Brandenburg geworden.
Da bin ich bis heute stolz drauf, so der junge Mann, der sich eine eigene Wohnung supermodern am Firmensitz in der Sägebarthstraße 11 ausgebaut hat. Und natürlich hat er in der Dusche XXL-Fliesen verwendet.
Mit großformatigen Fliesen sind der offenen und weitläufigen Raumgestaltung keine Grenzen mehr gesetzt. Sie haben Abmessungen von 3 mal 1,5 Metern. Gerade den Aspekt, keine Fugen mehr im Duschbereich zu haben, hält der Fliesenleger sowohl optisch als auch bei der Reinigung für optimal.
Vater und Sohn besuchten im Jahr 2019 gemeinsam einen Workshop und investierten in das passende Werkzeug. In Zusammenarbeit mit Partnern wie Nils Albrecht Projektmanagement aus Wandlitz und Raab Karcher wurden die XXL-Fliesen an die Kunden vermittelt. Und sie sind gefragt, weiß Lukas Schleusener. Auch bei der Arbeit mit den großen Fliesen, eine wiegt schon gerne mal 65 Kilo, ist Teamarbeit das Beste, sagt der Sohn. Und freut sich über diese Aufträge, weil sie auch Kreativität fordern. Die Mischung macht es, sagt Lukas Schleusener und ist gespannt auf das Gesicht seines Vaters beim Lesen der Sonntagszeitung. Sabine Schulz