Ein Sturm hat im Garten einen Baum umgekippt – Henrik Schwan hilft. Nach Omas Tod muss ihre Wohnung ausgeräumt werden – Henrik Schwan hilft. Und am Wochenende endlich mal feiern, ohne an die Heimfahrt zu denken – Henrik Schwan hilft auch dabei. Warum? Weil er’s gern tut.
Wie alles begann
Dass in Casekow immer irgendwo eine Hand zur Hilfe gebraucht wird, das hat Henrik Schwan immer gewusst. Und so hat er aus einer IchAG heraus ein florierendes Unternehmen aufgebaut, das sich großem Zuspruch erfreut – und seinem Inhaber rund um die Uhr auf Trab hält. Zunächst gründete er eine Service- und Dienstleistungsgesellschaft, die genau das tut, was ihr Name sagt: Hier wird Hilfe geboten für alles, was in Haus und Hof anfällt. Ob ein Zimmer für den Nachwuchs neu gemacht oder eine Wohnung nach dem Todesfall entrümpelt und aufgelöst werden muss, Henrik Schwan ist in allen Lebenslagen zur Stelle. Auch im Garten hilft er bei Neupflanzungen genauso wie beim Fällen von großen Bäumen und Herausforderungen bei der Pflege. Inzwischen hat er dabei natürlich Hilfe, vor 20 Jahren sah das noch anders aus. Der erste Winter rückte näher, die Arbeiten im Freien wurden weniger und damit auch die Aufträge. Also musste ein zusätzliches Standbein her. Und wieder schaute Henrik Schwan genau hin: „Ich habe meine Kinder immer zur Disco gefahren und auch wieder abgeholt. Das hat sich schnell herumgesprochen, und so hatte ich innerhalb von vier Wochen eigentlich immer gut zu tun“, erinnert sich der 62-Jährige. Denn schnell brachte er nicht nur die Kinder sicher von und zu den Partys in der Region, auch deren Eltern und Großeltern waren schnell dabei. Der Fahrservice Henrik Schwan war gegründet.
Leidenschaft für Menschen
Henrik Schwan liebt seine Arbeit. Jammern und Nörgeln sind nicht sein Ding. Ganz egal, ob er selbst hinterm Steuer sitzt oder im Freien werkelt, „es sind vor allem die Menschen, die dafür sorgen, dass ich wirklich jeden Tag Spaß habe“, sagt er. Dass er seit acht Jahren keinen Urlaub gemacht hat und wirklich sieben Tage die Woche im Einsatz ist, das macht ihm wenig aus. Für seine Frau und seine Familie sei das nicht immer nur schön, „sie ziehen aber voll mit und dafür bin ich sehr dankbar“, sagt der Unternehmer. Viel Dank für seinen Service und Tugenden wie Pünktlichkeit und Freundlichkeit bekommt er auch zurück, wenn er zum Beispiel ältere Menschen zum Arzt fährt, Urlauber zum Flughafen bringt, Paare mit seiner Stretch-Limousine zu ihrer Hochzeit kutschiert oder Kunden besondere Erlebnisse bei Konzerten oder Feierlichkeiten ermöglicht. „Ganz egal, ob es um unsere Dienstleistungen oder den Shuttleservice geht, der Bedarf bei den Menschen ist da. Umso besser, dass ich da helfen kann“, kommentiert Henrik Schwan.
Expansion und mehr
Aus dem einstigen Ein-Mann-Unternehmen, das vom eigenen Haus aus mit dem Auto zu Aufträgen aufbrach, ist ein Betrieb mit acht Mitarbeitern und 12 Fahrzeugen geworden. Eigentlich sind es zwei Unternehmen, denn vor allem der Fahrservice hat einen Aufschwung erlebt. Im Sommer 2013 übernahm Henrik Schwan „Pioch Reisen“ und hatte damit plötzlich noch mehr zu tun. „Wir haben noch einmal ordentlich investiert, um unseren Service weiterhin zuverlässig anbieten zu können“, erzählt er. Denn mit der Übernahme ging auch ein neuer Betriebssitz einher: Aus einer alten Traktorenwerkstatt wurde Büro, Fahrzeughalle und inzwischen auch der Truck-Stop „Zum platten Reifen“, in dem die Fahrer sich entspannen und bei Billard und Bierchen zusammen mit anderen Gästen den Feierabend genießen können. Denn die Arbeit wurde keineswegs weniger: Seit 2016 unterstützt der Shuttleservice Schwan die Uckermärkische Verkehrsgesellschaft als Zubringer beim Linienbus- und Schülerverkehr und auch beim Rufbus. Eine verantwortungsvolle Aufgabe, die für den Unternehmer vor allem Planungssicherheit bedeutet.
Immer auf Trab
Also läuft's im 20. Jahr des Unternehmens richtig rund? Henrik Schwan schmunzelt: „Ja, das könnte man so sagen.“ Zwar kennt auch der Casekower die weniger rosigen Augenblicke im Leben eines Unternehmens, etwa wenn er sich über die Bürokratie ärgert, immer wieder über die gleichen Holperpisten fahren muss oder weil die Mobilfunkabdeckung im Kreis zum Teil unterirdisch ist. Auch als Chef hat er natürlich über die Jahre schon einmal nicht so gute Erfahrungen gemacht. Dennoch ist Henrik Schwan meist gut gelaunt und durchweg positiv. Auch mit Büroarbeit kann man ihn nicht wirklich ärgern, denn die erledigt er „zur Entspannung“ abends im Sessel, wenn andere nach getaner Arbeit entspannt die Füße hochlegen. „Ich empfinde meine Arbeit nicht als solche, ich habe Freude daran“, unterstreicht er. Und so will er auch mit Blick auf die Rente, die zwar schon sichtbar, aber noch in der Ferne liegt, eher von „Unruhestand“ reden. Den Service- und Dienstleistungsbetrieb will er nämlich machen, solange es irgendwie möglich ist. Für den Shuttleservice gibt es mit seinem Schwiegersohn bereits einen kompetenten Nachfolger. Und privat? Hat Henrik Schwan natürlich auch Pläne: Er will mit seinem UAZ, einem russischen Geländewagen, auf große Tour gehen. Gemeinsam mit anderen Liebhabern dieser besonderen Fahrzeuge aus ganz Deutschland wollen sie nächstes Jahr nach Russland reisen und hier auf dem Roten Platz in Moskau ein Zeichen für Frieden und Völkerverständigung setzen. Die Planungen laufen bereits auf Hochtouren. Deshalb ist es ihm auch wichtig, dass er sich auf sein Team zu Hause verlassen kann. „Und das kann ich beruflich wie privat. Da kann man doch wirklich zufrieden sein!“
Achtung Schnäppchenjäger: Henrik Schwan lädt immer am ersten Sonntag im Monat zum Garagenverkauf ein (Ausnahme Januar und Februar). Hier gibt's Trödel, Schnäppchen und Raritäten aus Haushaltsauflösungen. Wo: Am Sandberg 1 ins Casekow