Am 1. Juni, dem kommenden Sonnabend also, wird es die 16. Auflage der Schwedter Blutsbrüdertour geben. Auch in diesem Jahr wird der Blutspendedienst des DRK Nordost im Oder-Center die Spendenaktion durchführen. Von 11 bis 15 Uhr steht das DRK-Team zum „Anzapfen“ mit zehn Abnahmeplätzen bereit.
Im vergangenen Jahr konnten während der 15. Tour - übrigens bei hochsommerlichen Temperaturen von mehr als 30 Grad - 104 Blutkonserven gewonnen werden, in diesem Jahr soll diese Zahl durch das Vorhandensein von mehr Spenderliegen möglichst noch getoppt werden. Als Dankeschön gibt es für jeden Spender einen Imbiss- und Getränkegutschein.
Auf dem Oder-Center-Vorplatz ist ab 11 Uhr Treff für alle Motorradfreunde, gegen 12 Uhr startet nach einer kurzen Begrüßung die etwa anderthalbstündige Ausfahrt durch die Uckermark. Wie auch in den Vorjahren begleitet die Motorradstaffel der Johanniter-Unfallhilfe die Tour. Diesmal wird es für die Teilnehmer ein ganz besonderes Highlight geben: Die Strecke führt unter anderem - mit gedrosselter Geschwindigkeit (!) - direkt durch das Gelände der PCK-Raffinerie, die 2024 60. Geburtstag feiert.
Mittlerweile gibt es in Schwedt und Umgebung auch sehr viele junge Zweirad-Fans, die sich zum Beispiel in speziellen Simson-Clubs zusammengefunden haben; es sind teilweise schon die Kinder von Blutsbrüder-Vereinsmitgliedern. Deshalb hat der Verein beschlossen, dass auch die Moped- und Mofa-Fans die Möglichkeit haben, einen kleinen Streckenabschnitt der Tour mitzufahren.
Die große Ausfahrt führt unter anderem über Vierraden, Hohenfelde, Kunow, Stendell, Passow, Briest und zurück nach Schwedt. Alle zusammen werden gegen 13.30 Uhr wieder am Oder-Center einfahren, was auch für Schaulustige ein spektakuläres Erlebnis ist. Vor dem Oder-Center ist währenddessen für Imbiss, Getränke, Unterhaltung und Musik gesorgt.
Jörg Matthies
Start 2008 Schock“ 2014 -
Aus der Historie der „,Blutsbrüdertour“
Im Juni 2008 trafen sich auf dem Parkplatz des Klinikums Uckermark 120 Motorradfans zur gemeinsamen Ausfahrt - von denen erklärten sich danach spontan 46 zur Blutspende bereit. 33 durften dann spenden. Die „Schwedter Blutsbrüdertour“ war geboren. Hintergrund der Aktion, die damals vom Asklepios Klinikum organisiert wurde, war die Unfallstatistik der Polizei - in den Landkreisen Uckermark und Barnim wurden im Jahr zuvor drei Motorradfahrer auf der Straße getötet, über 100 verletzt.
Rekordjahr 2010: Mehr als 400 Tour-Teilnehmer, über 100 Blutspenden! Nur einmal wurde die Tour abgesagt: coronabedingt im Jahr 2020.
April 2014: „Eine 7. Blutsbrüdertour in Schwedt wird es nicht geben!“ Das teilen die Geschäftsführer von Asklepios Klinikum Uckermark und „Plus Blut“ offiziell mit. Gründe: Auf dem Klinikparkplatz (Tour-Startpunkt) ist jetzt ein provisorischer Hubschrauberlandeplatz. Es gebe keinen Ausweichplatz und zu wenig Personal.
Frank Geschäftsmann Schäpe, selbst enthusiastischer Biker (später Vorsitzender des Vereins „Blutsbrüdertour“), reagiert wenige Stunden später: „Wir müssen versuchen, die Tour zu retten.“ Abends fragte Schäpe im Biker-Chat: Können wir das erhalten? Das Echo war groß, erste Treffen fanden statt... Trotz Regens fuhren am 21. Juni bei der 7. Auflage dann rund 180 Biker mit, 45-mal wurde Blut gespendet. Der nächste Termin war für Juni 2015 schnell vereinbart!